Workshop bei der SchülerUni
Kinder spielen ein Nachhaltigkeitsspiel bei der SchülerUni

SchülerUni: Wir können etwas tun!

Wie geht Nachhaltigkeit? Oft erstaunlich leicht. Das lernen Berliner Jugendliche an der SchülerUni.

Von Julia Sauer

Eine Woche lang mischen Schüler und Schülerinnen den Universitätsalltag der Freien Universität auf. Im Rahmen der SchülerUni lernen sie die Uni kennen und informieren sich dabei über das Thema „Nachhaltigkeit und Klimawandel“. Ich durfte einen Tag lang dabei sein und habe meine zentralen Erkenntnisse zusammengefasst:

Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was bedeutet er eigentlich und wo kommt er her? „Nachhaltigkeit heißt, nur so viel zu nehmen, dass genügend Ressourcen auch für zukünftige Generationen übrig bleiben“, erklärt Karola Braun-Wanke, die Organisatorin der SchülerUni. Der Begriff geht auf Hans Carl von Carlowitz zurück, der ihn vor 300 Jahren angesichts der massenhaften Abholzung von Wäldern entwickelt hat. Heute bedeutet Nachhaltigkeit jedoch viel mehr: die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele umfassen u.a. die Bekämpfung von Armut, Geschlechtergleichstellung und Bildung für alle.

Die SchülerUni „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ versucht einen kleinen Beitrag zur Einhaltung dieser Ziele zu leisten. Wie das? Indem sie vorhandenes Wissen weitergibt an Schüler und Lehrer.

Nachhaltigkeit – das regeln „die da oben“ schon? Falsch!

Viele Menschen sehen die Verantwortung für ein Ende der Massentierhaltung, Bienensterben und Lebensmittelverschwendung in der großen Politik. Nicht so Karola Braun-Wanke: „Man kann einen kleinen Unterschied als Individuum machen, jeder in seinem beruflichen Umfeld“. Diesem Motto folgt sie selbst als Kopf hinter der SchülerUni und Mitbegründerin der „SUSTAIN IT – Initiative für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“. Als Wissenschaftlerin weiß sie, dass Wissen für ein nachhaltigeres Leben da ist. Es muss aber auch weitergeben werden.

Was sind ihre Top-Alltagstipps für ein nachhaltigeres Leben? „Gerade in Berlin könne man ohne Komfortverlust bequem ohne Auto auskommen, in dem man einfach auf die Öffentlichen umsteigt oder noch besser: zu Fuß geht oder das Fahrrad nimmt.“ Ein zweiter sehr wichtiger Punkt wäre eine bewusste Ernährung. Gerade auf Fleisch solle verzichtet werden. Insgesamt empfiehlt sie einen sparsamen Umgang mit Ressourcen.

Der SchülerUni geht es aber nicht nur um das Thema Nachhaltigkeit. „Schüler kommen raus aus ihren Kontexten, lernen andere Menschen, Orte und auch Berufsbilder kennen“, so Braun-Wanke. Besonders wichtig ist ihr, alle Berliner Bezirke mitzunehmen. Deshalb sei das Angebot auch kostenlos. Um einen Perspektivwechsel geht es auch Anthony Owosekun, Lehrer der Grundschule am Grüngürtel am Inklusiven Campus Spandau. Er ist mit seiner Klasse gekommen, „um den Kindern eine andere Lebenswirklichkeit zu zeigen und andere Schulen und Schüler kennenzulernen“.

Beitragsbild: Karola Braun-Wanke/SchülerUni/FU Berlin

Das könnte Dich auch interessieren