An der Freien Universität fand wieder die Schüleruni statt
Knete, Pappe, Plastik, Wolle, Stifte, Kameras – alles liegt bereit. Die Filmemacherin Teresa Beck hat mit etwa 20 Schülern der fünften Klasse der Grundschule an der Bäke etwas Besonderes vor. Mithilfe des Stop-Motion-Verfahrens, bei dem Einzelbilder einer sich verändernden Szene als Film aneinandergereiht werden, sollen kurze Animationsfilme zum Thema Wasser entstehen.
Der Workshop mit dem Titel „Wasser ist Leben“ fand vergangene Woche im Rahmen der Schüleruni der Freien Universität Berlin statt. Ziel war, Kinder für die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sensibilisieren. Dafür öffnete die Uni zum nunmehr 13. Mal fünf Tage lang ihre Hörsäle, Labore und den Botanischen Garten für neugierige Nachwuchsstudenten der fünften und sechsten Klassen. Unter dem Motto „Lernen für eine zukunftsfähige Welt“ wurden neben diesem Workshop etwa 70 weitere Kurse für insgesamt rund 1 400 Berliner Schüler angeboten. In den Veranstaltungen, die von Vorlesungen und Rundgängen bis hin zu Mitmach- und Kreativworkshops reichen, wurden soziale, ökologische, ökonomische und kulturelle Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung behandelt.
Am liebsten wollten alle Schüler direkt mit dem Filmdreh loslegen. Doch zunächst war ein wenig Planung notwendig. Brainstorming. Wozu braucht man Wasser? „Trinken“, sagt ein Schüler sofort. „Geschirr waschen“, ein anderer. Teresa Beck weist auf das sogenannte virtuelle Wasser hin, das bei der Herstellung verschiedener Waren oft im Übermaß verbraucht wird.
In Kleingruppen legen die Schüler die jeweiligen Aufgaben wie texten oder Kulisse bauen fest und fassen den Inhalt ihres Filmes schriftlich zusammen. Dabei gehen sie ganz unterschiedlich an die Thematik heran: Eine Gruppe will ein Schiffsunglück darstellen, bei dem das auslaufende Öl ein großes Tiersterben im Meer zur Folge hat. Eine andere lässt aus orangefarbenem Pappkarton und Dekosteinen eine Wüste entstehen, durch die ein Mann aus Knete auf der Suche nach Wasser irrt. Die Kinder sind konzentriert bei der Sache, obwohl die Arbeit komplizierter ist, als einige zu Beginn dachten. „Wir haben 178 Bilder gemacht“, berichtet ein Schüler stolz. Dann wird es noch einmal hektisch: Bei einer Gruppe wird die Batterie schwach, die letzten Bilder gelingen nur mit Glück. Teresa Beck sammelt die Aufnahmen ein. In wenigen Tagen werden die Schüler ihre Werke der Familie und ihren Freunden zeigen können. Für das Thema Nachhaltigkeit und die Ressource Wasser sind schon jetzt alle sensibilisiert.
Julia Womser, 24 Jahre
Die nächste Schüleruni findet vom 29. Februar bis 4. März 2016 statt. Weitere Informationen unter: www.fu-berlin.de/schueleruni