Nicht jeder kann sich leisten, einen Freiwilligendienst zu machen. Doch die Lage der Freiwilligen hat sich verbessert.
In meinem Freiwilligendienst wurde ich ohne Vorwarnung ins Vollzeit-Arbeitsleben geschubst. Ich habe von meinen Kollegen gelernt, wie ich Menschen helfen kann und Projekte manage. Dieses eine Jahr hat mir viel Selbstbewusstsein und Orientierung gegeben.
Rund 60.000 Jugendliche entscheiden sich laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend jedes Jahr für einen Freiwilligendienst in Deutschland. Sie engagieren sich beispielsweise in Pflegestätten, Museen oder Umweltorganisationen und werden dabei pädagogisch begleitet. Bei rund 800.000 Schulabgängern pro Jahr kann man sagen: Es könnten mehr sein. Doch nicht jeder will. Und von denen, die wollen, kann sich nicht jeder ein freiwilliges Jahr leisten.
Das Taschengeld für die Freiwilligen wurde erhöht
Dank einer Initiative von Bundesjugendministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich jedoch einiges verbessert. Beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) wurde der Höchstsatz für das steuerfreie Taschengeld auf 402 Euro monatlich angehoben, beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) soll das mittelfristig auch so kommen.
Außerdem können Freiwillige weiterhin Wohngeld beantragen. Das hängt jedoch unter anderem von der Miethöhe und dem verfügbaren Einkommen ab. Unter Umständen gibt es auch Zuschüsse und Ersatzleistungen für Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung.
Freiwilligendienst geht jetzt auch in Teilzeit
Am 11. Mai 2019 trat außerdem ein Gesetz in Kraft, das unter 27-jährigen Freiwilligen einen Dienst in Teilzeit (mindestens 20 Stunden pro Woche) ermöglicht. Dies ist zum Beispiel möglich, wenn Freiwillige ein Kind oder einen Angehörigen betreuen oder durch gesundheitliche Beeinträchtigungen die Vollzeit-Einsatzzeit nicht absolvieren können.
(Aktualisierung von Annalena Schwobe)