Vom Streber bis zum Jasager: Welcher Bachelorarbeit-Typ bist du?

Eine Bachelorarbeit lässt sich auf die unterschiedlichsten Arten erarbeiten. Ans Ziel kommen am Ende doch die meisten, mal mit mehr oder weniger Umwegen.

Trotz aller Prokrastination ist sie irgendwann unausweichlich: die Bachelorarbeit. Wie das metaphorische Damoklesschwert schwebte sie während der vergangenen Semester über den Köpfen der ahnungslosen Studierenden. Jetzt ist der Besuch des wöchentlichen Kolloquiums unausweichlich. Sicher sinnvoll gedacht als Ort des Erfahrungsaustausches, ist der ständige Vergleich untereinander jedoch nicht in jeder Phase förderlich für die Psyche der Schreibenden.

Wie in jedem Kurs gibt es auch hier einen Streber, der die Arbeit eigentlich schon vor Semesterstart fertig hatte. Auf diesen Vorsprung scheint er zwanghaft hinweisen zu müssen. Seinen Stolz kann man ihm nicht übel nehmen. Dennoch sind die Sachstandsmitteilungen über die Anzahl der bereits geschriebenen Seiten äußerst nervenaufreibend für diejenigen, die noch auf Themensuche sind.

Den Gegenpart bildet der entspannte Typ. Er hat zwar vor, in diesem Semester abzugeben, geht das Ganze aber eher locker an. Niemals würde er mehr tun, als unbedingt notwendig ist. Während alle anderen sich über die wiederholte Überarbeitung ihrer Gliederung unterhalten, lockert er das Gespräch mit selbstironischen Sprüchen über die eigene Gelassenheit auf. Konstruktive Kritik ist von ihm aber kaum zu hören.

Dann gibt es noch den ewigen Fragensteller. Egal, welches Thema die Kommilitonen vorstellen – alles wird hinterfragt. Prinzipiell lobenswert, weil Ausdruck der studentischen Grundmentalität, ist er dennoch ein Risikofaktor. Denn je nach Phase des Schreibprozesses kann das zu ausgeprägten Sinnkrisen führen.

Es gibt noch mehr Typen, den Jasager zum Beispiel, der jede Idee einfach super findet. Oder den Bescheidenen, der seine gute Vorbereitung lieber geheim hält. Sie alle zeigen, wie unterschiedlich Arbeitsweisen sein können. Der Raum des Kolloquiums verleitet mehr als jeder andere zum Vergleich. Das innere Gleichgewicht droht zu kippen. Daher ein Appell an alle Studierenden, die gerade ihre Bachelor- oder Masterarbeit schreiben: So, wie ihr es macht, ist es richtig.

Foto: studi-lektor.de

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Kategorien Schule & Zukunft Uni & Ausbildung

„Wenn Sie Journalistin werden wollen, sind Sie in diesem Studiengang falsch“, hörte ich im ersten Semester nicht nur einmal. Trotzdem habe ich mittlerweile, mit 22, meinen Abschluss – und arbeite stetig daran, den Zweiflern das Gegenteil zu beweisen. Denn das Schreiben lasse ich mir nicht mehr wegnehmen. Es ersetzt für mich rauschzustandsauslösende Substanzen, es ist mein Ventil, wenn die Gedanken zu laut schreien und kein Platz für ekstatisches Tanzen ist. Schreiben kann ich über all das, wonach niemand fragt, was im Gespräch niemand von mir wissen will. Am spannendsten ist aber, anderen Menschen zuzuhören und ihre Geschichte zu erzählen.