Serie „Ausgefallene Studentenjobs“: Im Restaurant essen und dafür bezahlt werden

Um ihren Kontostand über null zu halten, jobben zwei Drittel aller Studierenden, mehrheitlich als Kellner oder Verkäufer. Andere haben außergewöhnliche Nebenbeschäftigungen. Wir stellen sie vor.

In einem Restaurant essen und dafür bezahlt werden? Das beschreibt ziemlich genau Jacobs (Name von der Redaktion geändert) Studentenjob. Seit 2013 ist der 27-Jährige für International Service Check tätig, eine Firma, die im Auftrag verschiedenster Unternehmen deren Produkte und Service testet. „Das können Restaurants, Bäckereien, Bauhäuser, Markengeschäfte oder Autohäuser sein“, erzählt der FU-Student.

Sein Gesicht dürfen wir nicht zeigen. Denn damit Jacob weiter undercover als Service- und Geschmackstester arbeiten kann, muss er unerkannt bleiben. Neben Textilgeschäften oder Autohäusern prüft er vor allem Fast-Food-Restaurants. Foto: Lukas Breit

Fünf bis zehn Tests führt er pro Woche durch. Häufig bewertet er Fast-Food-Ketten. Er stellt sich an – und betätigt die Stoppuhr. „Das erste Mal drücke ich Pause, wenn ich an der Kasse angelangt bin, das zweite Mal, wenn ich meine Bestellung – Burger, Pommes und ein Getränk – aufgegeben habe und noch einmal, wenn ich das Essen bekomme.“ Werden die Zeitvorgaben eingehalten, vergibt Jacob eine positive Bewertung. Dann der Geschmackstest: Der Burger muss mindestens warm sein und schmecken, die Pommes salzig, kross und heiß. Auch auf Sauberkeit und freundliche Mitarbeiter achtet Jacob.

Nach jedem Test schreibt er einen Bericht. Einfache Tests werden mit 5 Euro vergütet, bei aufwendigen, etwa der Bewertung eines Autohauses, kann das Honorar schon mal dreistellig sein. Was der Student für die Durchführung der Tests ausgibt, wird extra erstattet – zuzüglich Fahrtkosten.

Ob er Burger nicht langsam satthat? „Nein“, lacht Jacob. So lange, wie das Studium noch dauert, möchte er weiter als Tester arbeiten.

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