Hochschultage, Konferenz, Bildungsforum – an der FU dreht sich diese Woche alles um den Schutz des Klimas. Ein Überblick
Rund 47 000 Coffee-to-go-Becher hat sich Sustain It!, eine Studenteninitiative der Freien Universität Berlin, in den vergangenen Tagen liefern lassen. Alles Mängelexemplare, die vernichtet worden wären. Die Studenten basteln daraus eine Kunstinstallation, um ein Zeichen gegen unsere Wegwerfkultur zu setzen und für mehr Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. „Tag für Tag werden etwa 800 dieser Wegwerfbecher in der Uni-Mensa verkauft, Tendenz steigend“, berichtet Carolin, Mitglied der Hochschulgruppe. Allein an Berlins Universitäten summiere sich das auf 2 400 Tonnen Müll pro Jahr. Ein fragwürdiger Umgang mit Ressourcen, finden die Studenten.
Die Aktion ist Teil der Hochschultage für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, die in dieser Woche an der FU stattfinden. Bis Freitag finden allerhand Aktionen statt, etwa eine Kleidertauschparty, eine Kräuterwanderung und ein Quiz, „Wie durstig ist mein Steak?“. Interessierte bekommen zudem Tipps zum nachhaltigen Kleiderschrank und können am nachhaltigen Brunch teilnehmen.
Mit ihrem Kunstlabor „Art to Stay – Einmal (wieder) Genießer*in sein“, das sie inmitten des Uni-Foyers aufgebaut haben, wollen sie nicht nur auf die umweltschädlichen Wegwerfbecher aufmerksam machen sondern auch darauf, dass das genussvolle Genießen des Kaffees ausstirbt. Deswegen wird es im Foyer Plätze zum gemeinsamen Verweilen geben: mit frischem Bio-Kaffee und der mitgebrachten Lieblingstasse darf sich gerne von einer Fotokünstlerin porträtiert werden.
Und für danach? „Am besten Pappbecher meiden, denn die machen den meisten Müll“, erklären die Studenten der Hochschulinitiative. „Mehrwegbecher sind für Unterwegs ideal. Und auch so: Warum nicht einfach wieder den Kaffee zuhause genießen, anstatt ihn hastig runter zu schlingen?“
Am Dienstag findet, thematisch passend, eine Konferenz unter dem Motto„Zukunft der Umweltpolitik – Umweltpolitik der Zukunft“ statt, anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des FU-Forschungszentrums für Umweltpolitik. Wie hat sich die Umweltpolitik entwickelt, wie sieht ihre Zukunft aus und welche Herausforderungen für das Regierungshandeln auf unterschiedlichen Ebenen stellen sich, sind nur drei der zahlreichen Fragen, die in allerhand Vorträgen erörtert werden. Diese sind übrigens öffentlich und kostenlos.
Mittwoch und Donnerstag schließt sich eine Bildungs- und Vernetzungskonferenz an. „Wir stellen erprobte Bildungsformate, Praxisbeispiele und Kooperationen vor und diskutieren mit jungen und erfahrenen Bildungsakteuren aus Wissenschaft, Schule, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über Perspektiven und gemeinsame Umsetzungsmöglichkeiten von Lernkulturen in Berlin“, so Karola Braun-Wanke, Projektleiterin am FU-Forschungszentrum für Umweltpolitik.
Mehr Infos zu allen Aktionen unter fu-berlin.de/sustain-it und fu-berlin.de/schueleruni
Julia Heyer, 27 Jahre