Foto: KLAUS POLKOWSKI

Mehr als nur akademische Bildung

An den United World Colleges lernen und leben Schüler aus der ganzen Welt gemeinsam – für eine friedliche Zukunft

Stell dir vor, deine Mitschüler kommen aus der ganzen Welt. Ihr lernt zusammen, diskutiert über aktuelle Themen, startet Projekte und lebt in einer Gemeinschaft. Genau das gibt es. Die United World Colleges bringen engagierte Jugendliche aus der ganzen Welt für zwei Jahre zusammen, damit sie gemeinsam lernen und leben, unabhängig von ihrer finanziellen Situation und ihrem familiären oder kulturellen Hintergrund. Ziel ist es, den interkulturellen Austausch anzuregen.

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Bunt gemischt: Das Robert Bosch College wurde 2014 eröffnet. FOTO: Klaus Polkowski

Das erste United World College, das Atlantic College, wurde nach dem Kalten Krieg 1962 in Wales eröffnet. Den Grundsätzen des deutschen Erlebnispädagogen Kurt Hahn folgend sollte eine Schule gegründet werden, in der es um mehr als akademische Bildung geht. So gründen die Schüler etwa AIDS-Aufklärungskampagnen, setzen sich für bedrohte Tierarten ein oder helfen in der Nachbarschaft. Das Leitbild der Schule ist bis heute unverändert: „UWC macht Bildung zu einer Kraft, die Menschen, Nationen und Kulturen im Streben nach Frieden und einer nachhaltigen Zukunft verbindet“, lautet die Mission. Mittlerweile gibt es 15 United World Colleges, etwa in Hongkong, Costa Rica, Kanada und Indien. Das College in Swasiland wurde als Zeichen gegen die Apartheid in Südafrika gegründet. Zu seinen Absolventen gehören unter anderem die Töchter von Nelson Mandela. Mandela selbst war bis zu seinem Tod Ehrenpräsident der Schulbewegung.

Die Schüler werden motiviert, neugierig und kritisch zu sein. Im deutschen Schulsystem kommt das leider viel zu oft zu kurz. Alle Schüler leben gemeinsam im Internat. Oftmals teilen sich vier Schüler aus vier verschiedenen Ländern ein Zimmer. Kulturelle Verständigung und Toleranz sind selbstverständlich. Unterrichtet wird auf Englisch. Nach zwei Jahren erhalten die Schüler den international anerkannten Abschluss International Baccalauréat, der mit dem Abitur vergleichbar ist.

Hervorzuheben ist außerdem, dass die Schüler nicht nach dem Einkommen der Eltern oder ihrer bisherigen schulischen Leistungen ausgewählt werden. Wer ein Stipendium benötigt, hat die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Ende August werde ich am Robert Bosch College in Freiburg, Deutschlands einzigem United World College, meine Schulausbildung beginnen. Ich bin gespannt.
Von Kimia Godarzani-Bakhtiari, 16 Jahre

Informationen zur Bewerbung für das Schuljahr 2016/2017 gibt es unter www.uwc.de. Bewerbungsschluss ist der 25. Oktober 2015.

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