Spezialausbildung

Cathleen Saborowski lernt einen Beruf, dem, seit es E-Books gibt, das Aussterben vorhergesagt wird. Die Auszubildende zur Buchbinderin widerspricht: „Es gibt einen Wandel; traditionelles Handwerk findet wieder Abnehmer.“
Cathleen Saborowski lernt einen Beruf, dem, seit es E-Books gibt, das Aussterben vorhergesagt wird. Die Auszubildende zur Buchbinderin widerspricht: „Es gibt einen Wandel; traditionelles Handwerk findet wieder Abnehmer.“

Knapp 350 Ausbildungs-berufe gibt es in Deutschland. Einige der ausgefallensten stellen wir in unserer Fotoserie vor. Heute: Cathleen Saborowski, angehende Buchbinderin.

 

Wie bist du im Zeitalter von Tablets und E-Books darauf gekommen, eine Lehre zur Buchbinderin zu machen?

Ich wollte einen handwerklichen Beruf erlernen. Mir gefällt die Idee, am Ende meiner Arbeit ein Produkt in den Händen zu halten. Ich habe ein Praktikum im Buchbindewesen gemacht, daraus wurde ein Nebenjob. Dort sah ich, wie vielseitig der Beruf ist.

 

Ist dein Arbeitsalltag anders ist als der eines Buchbinders vor 20, 30 Jahren?

Früher war die Buchbinderei eine Männerdomäne, heute arbeiten fast nur Frauen in dem Beruf. Das liegt wohl auch daran, dass die Buchbindekunst heute weniger gefragt und der Lohn geringer ist. Zudem müssen wir auf die Konkurrenz eingehen, etwa von Drogerien, die günstige Do-it-yourself-Fotobücher anbieten.

 

Wer gibt noch traditionell gebundene Bücher in Auftrag?

Wir binden Fotoalben, etwa von Hochzeiten oder auch Gästebücher, außerdem Tagebücher.

 

Droht die Buchbinderei auszusterben?

Ich glaube, der Beruf wird nie ganz aussterben. Auch scheint es, als steige die Wertschätzung für handgemachte Produkte wieder. Man kann an die Lehre ein Handwerksdesignstudium anschließen. Es gibt auch Kollegen, die Kurse zur Einführung ins Buchbinden anbieten.

 

Das Gespräch führte
Wiebke Reuschenbach, 23 Jahre.

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Kategorien Job Schule & Zukunft Uni & Ausbildung

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