„Wo andere Party machen, wird dann nachgekehrt

Ulrich Nußbaum und die neuen Azubis vor einem Müllfahrzeug Foto:BSR
Ulrich Nußbaum und die neuen Azubis vor einem Müllfahrzeug Foto:BSR

Die BSR begrüßte ihre neuen Azubis

 

Die Atmosphäre erinnerte ein wenig an die eines ersten Schultages: Aufgeregtes Gemurmel, nicht zu laut, ab und zu ein Räuspern, ein Kribbeln in der Luft. Für 64 Auszubildende der Berliner Stadtreinigung (BSR) war dieser Montag der erste Tag ihrer Ausbildung – zehn dual Studierende werden zudem ab dem 1. Oktober bei der BSR lernen.  Zur Begrüßung begannen bereits in der Ausbildung bei der BSR befindliche junge Menschen den Morgen mit einer Vorstellung, bei der sie – in BSR-Orange gehüllt – auf Mülltonnen trommelten.

Kurz darauf begrüßte der besondere Gast des Tages, Finanzsenator und BSR-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Nußbaum, die Azubis und Gäste. In seiner Rede erinnerte er an sein eigenes früheres Berufsleben als Fischgroßhändler und betonte, dass ihm die junge Generation am Herzen liege. „Wir brauchen in unseren Landesunternehmen motivierte junge Menschen, die Lust haben, Berlin mitzugestalten.“ Die BSR sei ein Unternehmen mit qualitativ äußerst hohen Ausbildungsstandards, deshalb rief Nußbaum die jungen Erwachsenen auf, sich in den kommenden Jahren anzustrengen. Die Arbeit der Stadtreinigung sei sehr wichtig für Berlin: „Wo andere Party machen, wird dann nachgekehrt“.

Ältere Azubis eröffneten den Morgen mit einer Trommelvorführung. Foto: Valeske
Ältere Azubis eröffneten den Morgen mit einer Trommelvorführung. Foto: Valeske

Besonders hoben er wie auch die Nachredner, darunter Personalvorstand  Andreas Scholz-Fleischmann, das Engagement der BSR für Frauen und für Jugendliche mit Migrationshintergrund hervor. So haben etwa 20 Prozent der  derzeitigen Azubis einen Migrationshintergrund, ein Viertel von ihnen ist weiblich. Bei der BSR werde Wert darauf gelegt, dass Frauen in männeruntypischen Berufen gleich behandelt werden und die gleichen Arbeiten auszuführen hätten, sagte eine junge Frau, die im dritten Ausbildungsjahr zur Industriemechanikerin ist. Zusammen mit anderen älteren Azubis gestaltete sie den zweiten Teil der Veranstaltung.

Für Jugendliche, die ohne Hilfen kaum einen Ausbildungsplatz finden würden, rief die BSR  in diesem Ausbildungsjahr zusammen mit dem SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin die Initiative „SISA“ ins Leben. Im Rahmen des Projekts wird es 20 Jugendlichen unter 25 durch die Kombination von inhaltlicher Themenbearbeitung, Erwerb des Führerscheins und Betriebspraxis möglich gemacht, sich für einen Arbeitsplatz in der Reinigungsbranche zu qualifizieren.

Nach einem Gruppenfoto mit Finanzsenator Nußbaum vor einem BSR-Fahrzeug wurden die Neueinsteiger von den älteren Azubis begrüßt und durch Vorträge und einen Film in den Arbeitsalltag eingeführt.  Insgesamt scheinen sich die verschiedenen Kampagnen des Unternehmens auszuzahlen, mit einer Abbrecherquote von etwa 3 Prozent liegt die BSR weit unter dem Durchschnitt: Bundesweit beenden jährlich etwa ein Zehntel der Auszubildenden ihre Lehre vorzeitig.

Von Josephine Valeske, 17 Jahre

Mehr Infos auf http://ausbildung.bsr.de

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