Pferde und Senioren studieren

 

Überfüllte Hörsäle müssen Gerontologie-Studenten nicht befürchten. Foto: Uwe Zucchi/DPA
Überfüllte Hörsäle müssen Gerontologie-Studenten nicht befürchten.
Foto: Uwe Zucchi/DPA

Kommende Woche erhalten die Berliner Abiturienten ihre Zeugnisse. Viele von ihnen sind im Prüfungsstress der letzten Monate nicht dazu gekommen, sich damit zu befassen, wie es danach weitergeht. Für alle Unentschlossenen, denen beim Begriff „Studium“ nur Medizin und Jura einfallen, hat die Jugendredaktion ein Sammelsurium erstaunlicher Alternativen zusammengestellt:

 

Von Josephine Valeske, 16 Jahre

 

Wer schon immer Astronaut werden wollte, mit Physik und Technik aber wenig anfangen kann, dem gefällt vielleicht der Studiengang Kosmetologie an der Uni Osnabrück. Der hat zwar nichts mit dem Weltall zu tun – tatsächlich geht es um die Zusammensetzung und Anwendung kosmetischer Mittel – aber immerhin regt der Name zu galaktischen Träumen an. Auch wenn dieser Bachelor wohl kaum mehrheitlich von Jungs gemacht wird, die ja häufiger von einer Karriere im All träumen als Mädchen.

Letztere ziehen den Pferderücken häufig dem Raumschiff als Fortbewegungsmittel vor. Diejenigen, die seit ihrer Kindheit nicht von dieser Leidenschaft loskommen, freuen sich vielleicht über den Masterstudiengang Pferdewissenschaften in Göttingen. Ein an die Uni grenzender Stall wurde leider vor Jahren abgerissen, zur praktischen Arbeit muss man wohl selbst ein Pferd mitbringen.

Die sprachliche Kommunikation mit Tieren ist uns noch nicht gelungen, die mit fremden Kulturen schon: Austronesistik, Friesische Philologie, und Sorabistik beschäftigen sich mit Sprachen, die man nicht in der Schule lernt. Um die Sprachkenntnisse anzuwenden, könnten sich Studenten auf eine Kreuzfahrt ins Zielland begeben – hoffentlich nicht ohne jemanden an Bord, der in Bremerhaven das Studium Cruise Industry Management absolviert hat. Dabei geht es um die Koordination von Kreuzfahrten. Solche Reisen machen bekanntlich eher ältere Semester.

Um sie geht es im Studium der Gerontologie mit der Teildisziplin „Seniorenmanagement“. Im Vergleich zur älteren Generation hat die jüngere nicht nur mehr Studienfächer zur Auswahl, sondern auch mehr Namen. Waren früher Peter und Maria beliebt, so sind heute Basilius und Chardonnay keine Seltenheit. Um zu erfahren, ob der eigene Name tiefere Bedeutung hat oder nur der – chardonnaybeschwingten – Fantasie der Eltern entsprungen ist, lohnt ein Studium der Namensforschung, Onomastik genannt.

 

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