Check-out-Zeit im Hotel Mama

Was man bei der Suche nach der ersten eigenen Wohnung beachten muss

Nach dieser Woche ist die Prüfungszeit für die meisten Berliner Abiturienten vorbei und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Viele können es kaum abwarten, das Elternhaus zu verlassen und die Füße unter den eigenen Tisch zu stellen. Endlich gibt es keine Regeln mehr: wann man nach Hause kommen, was man essen soll oder wie oft geputzt wird. Doch damit die Freiheit nicht zum Albtraum wird, müssen einige Dinge beachtet werden.

Bei der Suche nach einer Wohnung dürfen vor allem die Kosten nicht aus den Augen gelassen werden. Wichtig ist, sich der eigenen finanziellen Situation genau bewusst zu sein. „Es gibt eine einfache Hausformel, die besagt, dass die Warmmiete inklusive Nebenkosten ein Drittel des Einkommens nicht übersteigen sollte“, sagt Uwe Dreyer, Hauptgeschäftsstellenleiter der Deutschen Vermögensberatung und Experte zum Thema Wohnungsfinanzierung.

Die vielen Suchportale im Internet und die dicken Immobilienteile in den Wochenendbeilagen der Zeitungen überfordern viele. Unmöglich, alle in Frage kommenden Objekte zu besichtigen! Aber wie soll man aus den mickrigen Beschreibungen eine nicht willkürliche Auswahl treffen? Und überhaupt: Was bedeuten die ganzen Abkürzungen? Manche greifen auf einen Immobilienmakler zurück, um die richtige Wohnung oder das passende Zimmer zu finden. „Makler verlangen aber eine Provision, die bei bis zu zwei Monatskaltmieten liegen kann“, sagt Dreyer. Deshalb sei es doch ratsam, seine eigene Schneise durch den Angebots­dschungel zu schlagen. Und wer ein überschaubareres Angebot braucht, wird vielleicht am schwarzen Brett der Universitäten fündig.

Weitere finanzielle Belastungen kommen auf Wohnungssuchende mit der Kaution zu. „Die gesetzliche Höchstgrenze für die Kaution liegt bei drei Monatskaltmieten, und sie kann in bis zu drei Raten gezahlt werden“, erklärt Uwe Dreyer. Das Geld ist auch nicht verloren, sondern wird meist innerhalb von sechs Monaten nach dem Auszug aus der Wohnung zurückgezahlt.

Wenn die richtige Wohnung gefunden und finanziert ist, sollte man sich noch für ein paar Belastungen wappnen. „In jedem Fall sollten Mieter eine Hausratversicherung, die häufig sogar vom Vermieter gefordert wird, und eine private Haftpflichtversicherung abschließen“, sagt der Experte. Eine Hausratversicherung sichert das Eigentum bei Schäden ab, während die private Haftpflichtversicherung bei Schäden zahlt, die man selbst anderen Mietern zufügt, etwa bei Wasserschäden. Jugend­liche, die mit ihrem Freund oder ihrer Freundin zusammenziehen, sollten außerdem versuchen, ihre Versicherungen zusammenzulegen, um unnütze Kosten zu vermeiden.

Keine Frage, die erste eigene Wohnung bedeutet zunächst einmal viel Stress. Aber wenn man dann irgendwann auf der ausrangierten Couch der Oma sitzt und auf einem provisorischen Umzugskisten-Tischchen den ersten Teller Spaghetti isst, spürt man deutlich, dass es sich gelohnt hat.

Madlen Schäfer

Mehr Infos zur Wohnungssuche bekommt ihr unter spreewild.de

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