Zwei Berliner Jugendliche wollten es wissen: Neben der Schule gründeten sie ihr eigenes, erfolgreiches Partylabel
von Deborah Hermanns, 18 Jahre
Ilter ist 19 Jahre alt, steckt mitten in der Abiturphase und macht gerade seinen Führerschein. Aber das ist ihm nicht genug. Nebenbei organisiert er Veranstaltungen, führt mit seinem besten Freund Vincent ein Partylabel und organisiert Events in großen Clubs wie dem VCF oder der Malzfabrik. „Es macht uns einfach sehr viel Spaß“, sagt Ilter. „Wer würde sich nicht gern mit Feiern ein wenig Geld dazuverdienen?“
Angefangen hat alles mit einer missglückten Abendveranstaltung im Sommer 2009: „Wir waren mal wieder auf einer schrecklichen Party, da kam uns der Gedanke: Das können wir besser!“, erzählt der 20-jährige Vincent. Die Idee, eigene Feiern zu organisieren, war geboren.
Die darauf folgenden Sommerferien verbrachten die beiden damit, die perfekte Location zu finden, Sponsoren zu suchen, Flyer zu gestalten und via Facebook die Werbetrommel zu rühren. Sie mussten sich mit dem Versicherungswesen vertraut machen und die richtigen DJs finden. Drei Monate brauchte es von der Idee bis zur Umsetzung, doch dann war es schließlich soweit und Ilter und Vincent konnten im September 2009 ihre ersten partyfreudigen Gäste in der Malzfabrik in Schöneberg begrüßen. 800 Leute kamen!
Inzwischen haben die beiden mehrere Events organisiert und sich in der Branche einen Namen gemacht. Vor allem haben sie viele Kontakte geknüpft, denn „das ist alles, was zählt“, sagt Vincent. Und noch etwas wissen sie jetzt: Man muss viel investieren, um Erfolg zu haben: „Die Leute wissen, dass gute DJs teuer sind, sie bezahlen lieber zehn Euro mehr und erleben dafür einen unvergesslichen Abend mit toller Musik.“ Solches Wissen bringt nur die Erfahrung.
Angewandt wird es wieder am kommenden Freitag. Dann feiern die beiden Freunde ihr Comeback nach einer Sommerpause mit einer Veranstaltung in der Malzfabrik (Audiolarium) in Schöneberg. „Größer, fetziger, besser als alle bisherigen Partys soll es werden“, versprechen die beiden Veranstalter, und ihre Augen glitzern vor Vorfreude. Doch sie wissen, dass der Spaß und das Taschengeld nicht alles sind, das sie von ihren Anstrengungen haben. Sie lernen, mit der Werbebranche umzugehen, sich in der Welt der finanziellen und rechtlichen Verstrickungen zurechtzufinden und Verantwortung zu übernehmen. Und vielleicht können sie mit all diesen Fähigkeiten ja sogar irgendwann ihren Lebensunterhalt finanzieren.