Rick Kavanian fragt: „Warum schaut ihr Filme auf dem Handy?“

Rick Kavanian wollte von uns wissen: „Was reizt euch daran, einen Kinofilm auf einem Handy anzuschauen, und damit ein unvergleichliches Kino­erlebnis zu versäumen?“

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Rick Kavanian ist Komiker, Schauspieler und Synchronsprecher. Bekannt wurde der gebürtige Armenier durch die „Bullyparade“. Foto: mediaPool-Manfred Huber

Die Jugendredaktion antwortet: Kinofilme sind für mich wie Mensaessen. In erster Linie ist es egal, was man konsumiert – viel wichtiger ist, mit wem man es tut. Will man jedoch einen speziellen Film sehen, fällt es besonders als Single schwer, eine passende Begleitung zu finden: Lieblingsgenres und -schauspieler unterscheiden sich wahrscheinlich genauso wie das bevorzugte Kino und die terminlich passendste Vorstellung. Bei Ticketpreisen von mehr als zehn Euro ist man als junger Mensch dabei selbst unter Freunden oft wenig kompromissbereit. Doch genausowenig, wie ich allein in die Mensa gehen würde, würde ich unbegleitet einen Film im Kino ansehen. Wenn ich einsame Kinobesucher und Mensagänger sehe, tun diese mir so leid, dass ich richtig traurig werde. So traurig, wie ich niemanden freiwillig machen möchte.

Aber auch abgesehen von der Frage der Begleitung und der freien Termin- oder Filmauswahl bietet das Filmgucken zuhause wesentliche Vorteile. Man kann nicht nur seine eigenen Lebensmittel verzehren und damit überteuerte Kinosnacks umgehen, sondern den Film auch jederzeit stoppen, um auf die Toilette zu gehen oder sehenswerte Szenen zu wiederholen. Sieht man sich einen Film zu zweit an, kann man sich zuhause noch dazu viel ungestörter näherkommen als in einem öffentlichen Kinosaal. Der Größenunterschied zwischen Leinwand und Handydisplay stört mich hierbei überhaupt nicht. Es macht keinen Unterschied, ob ich dreißig Meter von einem Zehnmeterbildschirm oder dreißig Zentimeter von einem Zehnzentimeterbildschirm entfernt bin. Nicht zuletzt hatte ich mein bestes Filmerlebnis der letzten Jahre nicht im Kino, sondern auf einem Bildschirm in den Maßen eines kleinen Tablets: Während eines Transatlantikfluges sah ich das Science-Fiction-Meisterwerk „Interstellar“. In keinem Kino der Welt ist man als Zuschauer näher am Geschehen eines Weltraumfilms als in zehntausend Metern über dem Meeresspiegel.

Dein Ben Marc, 20 Jahre

Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.

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Kategorien Film & Fernsehen Medien Prominent Gefragt

Ende 2013 wurde ich Mitglied der Jugendredaktion. In der Zwischenzeit hat sich mein Leben ganz schön verändert. Doch noch immer denke ich gern um die Ecke und habe oft unkonventionelle Vorstellungen. Die Tätigkeit bei der Zeitung hilft mir, diese anderen verständlich zu machen und selbst zu hinterfragen. Dabei verirre ich mich manchmal im Detail, gelange letztendlich jedoch weiter heraus als ich zuvor gewesen war.