Prominente Frage: Michael Schumacher

Michael Schumacher 
ist siebenfacher Formel-1-Weltmeister. (Foto: MS Management)

Michael Schumacher fragt die Jugendredaktion: „Liebe Jugendliche, manchmal hat man den Eindruck, ihr würdet euch nur noch ,digital‘ unterhalten. Zum Beispiel sprecht ihr zwei Stunden, nachdem ihr aus der Schule gekommen seid, im Chat etwas ab, was ihr in der Schule hättet klären können. Wäre es nicht einfacher, das direkt unter vier Augen zu besprechen? Oder bevorzugt ihr das, weil es unpersönlicher ist?“

Die Jugendredaktion antwortet: Werter Herr Schumacher, man merkt, dass sich Erwachsene viele Sorgen um unsere Kommunikation machen, denn Ihre Frage geht in eine ähnliche Richtung wie vergangene Promifragen an uns, die Generation DSL. Aber der letzte Teil Ihrer Frage eröffnet den Blick auf einen spannenden neuen Aspekt.

Doch zunächst: Oft ist es das Praktische, was uns in die Chatrooms lockt. Wenn man sich etwa abends mit ein paar Freunden auf einen warmen Johannisbeersaft treffen möchte, ist es einfacher, eine kurze Mitteilung zu hinterlassen, als jeden Einzelnen auf dem Schulhof aufzusuchen. Dann heißt es im Messenger einfach: „21h; Johannisbeersaft; Unter der alten Eiche“, und alle wissen Bescheid.

Das mag vielleicht unpersönlich wirken, aber wir nutzen den Chatroom eben hauptsächlich zum Austausch von Informationen. Da erfährt man über die Frage „Was geht?“ wichtige und aktuelle Dinge. Wenn mein Konversationspartner sich gerade fein anzieht, weil er heute Abend auf Jochens Party geht, dann weiß ich: Jochen schmeißt heute eine Party. Wenn er sich auf eine Klassenarbeit vorbereitet, weiß ich: Wir schreiben morgen eine Klassenarbeit. Die persönlichen Unterhaltungen können dann immer noch auf Jochens Party, in der Pause vor der Klassenarbeit oder bei einem Glas Johannisbeersaft unter der alten Eiche geführt werden.

Dennoch muss ein Chat nicht unpersönlich sein. Diejenigen, die Mimik und Gestik, die in einem persönlichen Gespräch für Zwischentöne sorgen, nicht missen wollen, sind schon lange äußerst kreativ im Erfinden von Schriftkürzeln und Symbolen. Ob XD, ;-), LOL oder atemberaubend schöne Smileys – für jeden Ausdruck lässt sich etwas finden.

Fakt ist: Die Anwesenheit im Netz ist für Jugendliche der Generation DSL unabdingbar. Das stellt man spätestens fest, wenn man am Abend mit einem Glas Johannisbeersaft in der Hand fragt, warum Oskar nicht da ist, und als Antwort erhält: „Der war nicht online.“

Ihr Philipp Kay Köppen (20 Jahre)

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