Prominente Frage: Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki fragt die Jugendredaktion: „Wenn ihr einen Traum habt, lasst ihr euch dann davon abschrecken, wenn Leute sagen ,Das schaffst du doch eh nicht!’? Und falls nicht: Wie weit würdet ihr gehen, um eure Ziele zu erreichen?“

Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Herr Nowitzki, diese Frage stellen Sie genau den Richtigen! Ein großer Teil der Jugendlichen in unserer Redaktion – und so auch ich – hat nämlich einen gemeinsamen Traum: irgendwann erfolgreich als Journalist arbeiten. Und das am besten noch so, dass man davon gut leben kann. Die Chancen dafür sind nicht gerade die rosigsten, das wissen wir. Viel zu viele talentierte Jugendliche verfolgen das gleiche Ziel wie wir, viel zu wenige Arbeitsplätze im Journalismus sind vorhanden. Und die Tendenz ist beängstigend: Stetig werden mehr Redaktionen radikal verkleinert. Und wer weiß, ob es in ein paar Jahrzehnten überhaupt noch Zeitungen geben wird?

Die gesamte Gesellschaft skizziert uns schlechte Zukunftsaussichten, ohne Unterlass. Klimawandel, Wirtschaftskrise und eine wachsende Zahl von Hartz-IV-Empfängern können uns kaum noch erschrecken. Genauso wenig der Fakt, dass wir diejenigen sein werden, die die Ehre haben, die Suppe älterer Generationen auslöffeln zu dürfen. Ein „Du schaffst das doch eh nicht!“ ist für uns da kein Schlag in den Nacken, der uns ins Taumeln geraten lässt. Wir mussten uns eine harte Schale zulegen, um in diesen Zeiten unsere Zukunft überhaupt positiv wahrnehmen zu können – von einem schnöden Satz  lassen wir uns also unsere Träume nicht kaputt reden.

Früher dran und besser sein

Ja, die Situation ist Mist und stimmt, es wird nicht besser. Aber so ist es nun einmal und genau deswegen heißt es erst recht, für seine Träume zu kämpfen. Im Unterbewusstsein ist der ständige Gedanke an die Konkurrenz einprogrammiert. Wenn man heutzutage sein Ziel erreichen möchte, muss man früher dran und besser sein als die anderen. Dieser Gedanke ist unserer Generation schon so eingebrannt, dass es mich teilweise schockiert, wie weit einige Jugendliche gehen, um ihrem Traum ein Stück näher zu kommen. So habe ich vor einiger Zeit ein 17-jähriges Mädchen getroffen, dass ihre sämtliche Ferienzeit in Praktika investierte und einen Lebenslauf vorweisen konnte, bei dem so manch Erwachsener erblassen würde. Sie lässt mit Freude einen Teil ihrer Jugend auf der Strecke, so weit zu gehen ist sie bereit.

Das ist erschreckend, aber zum Glück sind wir aus der Jugendredaktion da dann doch entspannter. Wir treffen uns einmal die Woche und neben dem einen oder anderen Artikelauftrag beantworten wir ab und an mal ein paar Fragen von Prominenten, die wissen wollen, wie die Jugend so tickt. Wir brennen für unser Ziel, aber wir tun nichts, was über unsere Möglichkeiten geht. Damit wir nicht eines Tages ausbrennen. So kommen wir vielleicht zum Zuge, wenn die, die heute zu emsig sind, sich irgendwann monatelang auf der Burn-out-Station erholen müssen. Ihre Marie-Lena Hutfils, (18 Jahre)

Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben Prominenten Antworten –
 auf alle Fragen dieser Welt.

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Kategorien Gefühle Prominent Gefragt Zwischendurch

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