Schreibend den Planeten retten

Heute beginnt die 7. Schüleruni an der Freien Universität. Die Hauptthemen sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz


Kann das weg oder ist das Kunst? An der Schüleruni lernt man nicht nur, wie man Müll vermeidet, sondern auch, wie aus ihm Kunstwerke entstehen können. Foto: Freie Universität Berlin

Was tut man, wenn man sich bei einem Spaziergang durch den Wald plötzlich vor einer mannshohen Mauer aus Verpackungsmüll wiederfindet? Dies könnte eine der Fragen sein, mit denen sich die Teilnehmer des Workshops „Schreiben schmackhaft anrichten“ bei der 7. Schüleruni beschäftigen, die in dieser Woche an der Freien Universität in Dahlem stattfindet. Obwohl die Hauptthemen der Schüleruni, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, im Allgemeinen eher mit Naturwissenschaften in Verbindung gebracht werden, gehören auch Kurse wie das kreative Schreiben zu den insgesamt 55 Workshops, an denen fünfte bis sechste Schulklassen aus allen Berliner Bezirken bis Freitag teilnehmen können.


Zu dem Thema Umwelt können die Nachwuchsstudenten kleine Geschichten verfassen. Sie haben dabei kreative Freiheit und entwickeln dank der Vorgaben von Workshopleiterin Susanne Diehm quasi nebenbei Lösungen, wie man das Klima schützen kann. Die Teilnehmer schreiben eine so genannte gestörte Erzählung. Sie dürfen schreiben, was sie möchten, allerdings wird der Schreibprozess von Zeit zu Zeit unterbrochen. Dann nennt Diehm den Schülern ein bestimmtes Ereignis, das sie in ihre Erzählung einbauen sollen – etwa das Auftauchen einer Mauer aus Verpackungsmüll. „Wir knüpfen an dem Wissen an, das sie haben, und erweitern es. Das fließt dann in die Geschichten“, erläutert sie. Vor allem mit nachhaltigen Lebensmitteln sollen diese Vorgaben zu tun haben. Denn seitdem die Schüleruni von 2008 an regelmäßig stattfindet, geht es in ihren Workshops auch immer um das UN-Dekadethema – in diesem Jahr: Ernährung.




Keep cool - Spielerisch erfahren die Schüler, wie wir die Erderwärmung bremsen können. Foto: Freie Universität Berlin

„Bei der Konzeption unserer Workshops legen wir großen Wert darauf, das doch sehr abstrakte Thema für Kinder greif- und nachvollziehbar zu machen“, sagt Karola Braun-Wanke, Projektleiterin der Schüleruni. „Mit erlebnisorientierten Methoden wie Kunst-, und Theaterworkshops, Plan- und Rollenspielen, Zukunfts- und Schreibwerkstätten geben wir den Kindern Raum, mitzumachen, sich auszuprobieren und selbstständig Lösungen zu finden.“ Etwa 1 500 Teilnehmer zwischen 10 und 13 Jahren werden insgesamt erwartet. Bei der Planung der ersten Schüleruni 2005 wurde, so Braun-Wanke, festgestellt, dass es für diese Altersgruppe wenig Bildungsangebote zu Umweltthemen gibt, obwohl sich gerade in diesen Jahren ein Bewusstsein für das Thema herausbildet. Neben dem Workshop im kreativen Schreiben werden auch Seminare mit Titeln wie „Bioenergie selber machen“ und „Strom aus Sonne, selbstgemacht“ angeboten – ganz ohne Naturwissenschaften kommt man bei den Themen Umweltbelastung und globale Erwärmung eben doch nicht aus.


Vivian Yurdakul (23 Jahre)


Infos und Programm unter: www.fu-berlin.de/schueleruni

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