Unterricht ohne Antrieb

Club E diskutiert: Schüler entwickeln Klimathesen. Foto: Berliner Energieagentur GmbH

Emnid-Umfrage: Jugendliche finden, dass das Thema Energie im Unterricht zu kurz kommt


von Laura Harmsen, 20 Jahre


Das Thema Energie kommt im Unterricht zu kurz. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der RWE-Stiftung und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). Im März dieses Jahres wurden etwa 500 Schüler zwischen 14 und 20 Jahren zu ihren Interessen befragt. Von sieben wählbaren Themen fanden sie vor allem die Bereiche Gesundheit, Medien und Gesellschaft sowie Energie und Klima spannend. Gleichzeitig gaben sie an, dass sie diese Bereiche gern verstärkt im Unterricht behandeln würden.


Auffällig sei, dass die Meinungen in den verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich sind. So fanden die meisten Berliner Jugendlichen, dass das Thema Energie im Unterricht ausführlich durchgenommen würde, was sie befürworteten, da sich fast acht von zehn Schülern dafür begeisterten. In den anderen östlichen Bundesländern wie Brandenburg interessierten sich die Schüler viel weniger für das Thema und fühlten sich weniger informiert.


Auch im Rahmen der Veranstaltungsreihe „ClubE diskutiert!“, einem von der Berliner Energieagentur organisierten Jugendforum, wurde Ende Mai deutlich, dass Berliner Jugendlichen die Energie- und Klimapolitik wichtig ist. In einer simulierten Klimaverhandlung diskutierten 40 Schüler der Ellen-Key-Schule und des Andreas-Gymnasiums die Energiewende und verfassten ein Thesenpapier, das vor allem mehr direkte Beteiligungsmöglichkeiten für alle Bürger fordert, wenn es etwa darum geht, wie erneuerbare Energien zum Einsatz kommen sollen.


Das IPN untersucht indes, wie die Energiebildung in deutschen Lehrplänen verankert ist. Es werden Lehrpläne und außerschulische Angebote analysiert, Lehrer zu ihren Methoden befragt, das Energiewissen der Schüler getestet und schließlich Handlungsempfehlungen entwickelt. Bei der Betrachtung der Lehrpläne fiele auf, dass energiebezogenes Wissen „nur in Fragmenten“ angeboten wird. Man darf gespannt sein, welche Vorschläge zur besseren Bedienung der Interessen der Schüler demnächst vorgestellt werden.

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