Schwitzen für den guten Zweck


von Philipp Kay Köppen, 20 Jahre

Radeln für Liberia: Der Großteil der Projektteilnehmer sind Schüler. Foto: Welthungerhilfe/Thielker

Im Rahmen der Grünen Woche veranstaltet die Welthungerhilfe eine Benefizaktion für Jugendliche


Während die meisten Besucher der Grünen Woche vor allem wegen der kulinarischen Höhepunkte auf die Landwirtschaftsmesse kommen, wirft sich die elfjährige Nadine lieber in die Pedale. In Halle 1.2 des Messegeländes sitzt sie auf einem Ergometer und strampelt, was das Zeug hält. Ihre Motivation: der gute Zweck. Denn für jeden zurückgelegten Kilometer spenden verschiedene Sponsoren etwa zwei Euro für die Förderung der städtischen Landwirtschaft in Liberia. Die Benefizaktion ist Teil des Hilfsprojekts „Liberia: neue Lebensgrundlagen schaffen“ der Welthungerhilfe und wird von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) unterstützt. Teilnehmen konnten alle Besucher der Grünen Woche.


Über zwei Millionen Menschen in dem westafrikanischen Staat fürchten um ihre Ernte. Besonders in den ländlichen Gebieten des Landes herrscht große Armut.


Ziel war es, gemeinschaftlich auf dem Ergometer die Distanz zwischen Berlin und der liberischen Hauptstadt Monrovia zurückzulegen. Sie beträgt 5 573 Kilometer.


Seit fünf Jahren stellt die Welthungerhilfe ihre Ergometer auf der Grünen Woche auf. Das erradelte Kilometergeld kommt dabei von Jahr zu Jahr einem anderen Spendenzweck zugute. Viele Schulklassen nehmen regelmäßig an der Aktion teil. So auch die Klasse von Nadine. „Wir beteiligen uns seit vielen Jahren an den Benefizaktionen“, sagt Lehrer Wolfgang Vollmer. Da sich seine Schüler dabei viel bewegen, verbindet der Sportlehrer auf diese Weise den guten Zweck mit dem Unterrichtsinhalt.


Auch abseits der Grünen Woche organisiert die Welthungerhilfe ähnliche Benefizveranstaltungen zu verschiedenen Zwecken. Dabei kann nicht nur geradelt werden. Auch für jeden gelaufenen oder geschwommenen Kilometer oder für jedes geschossene Tor kann man Spenden gewinnen. Allein im vergangenen Jahr fanden in ganz Deutschland mehr als 600 Benefizaktionen statt, die insgesamt mehr als 300 000 Euro einspielten.


Für „Radeln für Liberia“ erhoffen sich Welthungerhilfe und BVE bis zu 1000 Teilnehmer.


Als Nadine nach einigen Minuten erschöpft vom Ergometer steigt, zeigt der Kilometerzähler 1,79 Kilometer mehr an als zuvor.


Gestern ging die Grüne Woche zu Ende. Mit dem erreichten Ziel kommen dem Projekt „Liberia: Neue Lebensgrundlagen schaffen“ zirka 11 500 Euro zugute. Das Geld soll dazu genutzt werden, brachliegende Flächen um Monrovia für die Landwirtschaft nutzbar zu machen und damit die herrschende Hungersnot zu bekämpfen. Ein Teil der Gelder fließt überdies in die landwirtschaftliche Ausbildung der Menschen, damit sie sich bald selbstständig versorgen können.

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