Wieder streitet die Politik um eine gerechte Verteilung jener Menschen die es geschafft haben, nach Europa zu flüchten. Wie wäre es wenn wir dafür sorgen, dass die, die es ohnehin versuchen, wenigstens sicher hier ankommen? Lösungsideen unsererseits.
Am 29. Juni lief die „Sea-Watch 3“ unter Kapitänin Carola Rackete unerlaubt in den Hafen von Lampedusa ein, um 40 Geflüchtete abzusetzen. Seither beschäftigt der Fall ganz Europa. Hat Rackete richtig gehandelt oder Menschen nach Europa geschmuggelt? Stehen Menschenrechte über dem Seerecht?
Bei diesen ganzen Diskussionen um Recht und Unrecht stelle ich mir meine ganz eigenen Fragen: Wieso bejubeln nicht alle, dass 40 Menschen gerettet wurden? Warum lassen wir zu, dass Menschen im Mittelmeer elendig ertrinken? Stattdessen diskutiert Europa jetzt, wie die – ach Mist – Geretteten effektiv verteilt werden können.
Klingt verrückt? Aber es wäre richtig!
Wie wäre es, wenn wir den Menschen schon innerhalb ihres Landes zu einer sicheren Flucht verhelfen würden, statt sie in die Schlauchboote von Schlepperbanden steigen zu lassen? Wie wäre es, wenn wir Schiffe stellen würden? Oder gar Flugzeuge? Dann kämen die, die ohnehin kommen würden, wenigstens sicher hier an statt traumatisiert, krank oder tot. Klingt verrückt? Vielleicht. Dennoch wäre es richtig.
Wer jetzt brüllt, „aber dann kommen doch massenhaft Menschen aus Afrika“ dem möchte ich sagen: Das denke ich nicht! Menschen verlassen nicht ohne Grund ihre Heimat. Seit Jahren streiten wir über eine gerechte Verteilung der Geflüchteten in Europa. Ich will nicht wissen, wie viel Zeit Politiker damit schon zugebracht haben. Wie viel Geld uns die endlosen, sich im Kreis drehenden Debatten gekostet haben. Effektiver wäre es gewesen, derweil enger mit den Herkunftsländern zusammenzuarbeiten, um zu verhindern, dass sich Menschen überhaupt auf die Flucht begeben. Vielleicht müssen mal wieder Tausende Jugendliche auf die Straße gehen, damit die Politiker endlich handeln.