In den letzten Jahren sind die Mietpreise immer mehr angestiegen. Eine Wohnung für unter 500 Euro zu finden ist, vor allem in den Großstädten, unvorstellbar. Jetzt reichts!
Wohnungsbesichtigungen mit mehr als 50 anderen sind keine Seltenheit mehr, Mieten unter 500 Euro sind längst zur Rarität geworden. Für junge Menschen, die während der Ausbildung oder des Studiums in der Regel wenig Geld haben, kann die Suche nach einer Wohnung da zum Martyrium werden. Eine stärkere Regulierung des Wohnungsmarktes ist daher unumgänglich. Wirtschaftliche Interessen sollten sozialer Gerechtigkeit niemals übergeordnet sein!
Berliner wollen „Deutsche Wohnen & Co enteignen“
Berlinerinnen und Berliner diskutieren gerade das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“, bei dem es darum geht, große Immobilienkonzerne – also solche, die mehr als 3 000 Wohnungen besitzen – zu verstaatlichen. Ziel ist es, die verantwortungslose Spekulation mit Wohnraum zu beenden und die Mieten wieder auf ein gerechtes Niveau zu senken. Die enorme Resonanz zeigt, dass wir uns als Gesellschaft nicht alles gefallen lassen, was im Zeichen des Profits steht und auf Kosten gering verdienender Menschen geht. Gut so!
Wohnraum ist ein menschliches Grundbedürfnis
Um dem unkontrollierten Gewinnstreben skrupelloser Unternehmen, bei dem der einfache Mieter oft genug auf der Strecke bleibt, Einhalt zu gebieten, könnte es also durchaus sinnvoll sein, bestimmte Wohnungen in Gemeineigentum zu überführen. So kann das Stadtleben etwas gerechter gestaltet werden. Das sieht sogar das Grundgesetz mit seinem Artikel 15 vor, auf den sich das Volksbegehren mit seiner Forderung stützt.
Wohnraum ist nun mal kein Luxusgut, sondern ein menschliches Grundbedürfnis. Hierüber sollten wir alle – demokratisch – entscheiden dürfen.
von Julien Hoffmann, 25 Jahre