Was Berliner Jugendliche kommendes Schuljahr erwartet.
Rund 428 000 Schüler werden im Schuljahr 2016/2017 an Berliner Schulen lernen. Das sind rund 6 200 mehr als vergangenes Jahr. Darunter sind auch viele Flüchtlingskinder. Um die damit verbundenen Aufgaben stemmen zu können, wurden zum Schuljahresanfang rund 1 900 neue Lehrkräfte eingestellt. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) stellte vergangene Woche die Neuerungen für das heute beginnende Schuljahr vor. Was sich noch ändert:
Willkommensklassen:
Schüler, die noch kein Deutsch sprechen, werden nicht sofort in Regelklassen, sondern in extra eingerichteten Willkommensklassen unterrichtet. Waren vergangenes Schuljahr rund 5 000 Schüler in 431 dieser Lerngruppen untergebracht, sind es in diesem Jahr rund 12 000 in 1 004 Klassen. Dafür wurden mehr als 1 000 neue Lehrer eingestellt. An Schulen in freier Trägerschaft wurden 41 Willkommensklassen eingerichtet.
Brückenkurse:
Um den Schülern den Übergang von den Willkommensklassen in die Regelklassen zu erleichtern, sollen sie künftig sogenannte Brückenkurse besuchen. Das sind vierstündige Kurse zur ergänzenden Sprachförderung. Hierfür wurden 42 Stellen geschaffen.
Schulsanierungen:
Auf die Schultoilette zu gehen, ist für viele Berliner Schüler keine Option. Veraltet und unsauber sind sie mittlerweile so etwas wie ein Symbol für die schlechte finanzielle Situation der Schulen. Damit soll nun Schluss sein. 71,3 Millionen Euro stellt das Land Berlin für die Sanierung der Gebäude zur Verfügung. Allein 12 Millionen Euro erhalten die Bezirke aus dem Sanitätssanierungsprogramm für die Erneuerung der Toiletten.
Jugendberufsagentur:
Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um jungen Menschen einen besseren Übergang von der Schule in den Beruf zu ermöglichen. Dafür wurden die Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendhilfe unter einem Dach vereint. In zehn Bezirken gibt es bereits Jugendberufsagenturen. Im November werden die vorerst letzten geplanten Standorte in Neukölln und Mitte eröffnet.
Neue Schulen:
Die Einwohnerzahl Berlins wächst. Es ist abzusehen, dass alle genannten Maßnahmen nicht ausreichen, um den hieraus erwachsenden Anforderungen zu genügen. „Wir müssen noch mehr Schulen bauen“, verkündete Scheeres. Wann und in welchen Bezirken das geschehen soll, und wie viele Schulen ihr vorschweben, ließ sie allerdings offen.