Prominente Frage

Mono und Nikitaman
 machen Reggae- und Dancehall-Musik. Foto: eike@coresea .com
Mono und Nikitaman
 machen Reggae- und Dancehall-Musik. Foto: eike@coresea .com
Mono und Nikitaman fragen die Jugendredaktion: „Wie viele Augen muss man zudrücken, um den Wahnsinn zu überstehen?“

Die Jugendredaktion antwortet: Liebe Mono, lieber Nikitaman, wenn ich euch richtig verstehe, zielt ihr auf die zunehmende Unempfindlichkeit für soziale und gesellschaftliche Probleme in der Welt ab. In Zeiten, in denen es anscheinend überall auf der Welt Krisen gibt, ist das auch berechtigt: Der Konflikt in der Ukraine, der Bürgerkrieg in Syrien, Anschläge durch terroristische Vereinigungen wie den IS, Verbrechen von totalitären Regimen wie in Nordkorea oder die Situation im Gaza-Streifen – die Liste scheint einfach kein Ende zu nehmen. Wie können wir angesichts so vieler Probleme auf der Welt überhaupt noch ruhig schlafen?

Gab es nicht einmal eine Zeit, in der man noch aufgestanden ist und gegen das Unrecht in der Welt protestiert hat? Klar, Aktivisten und Demos gibt es immer noch. Dennoch scheint irgendwie die Luft raus zu sein. Resignieren wir also einfach angesichts der Fülle an Problemen und Krisen?

Neutral betrachtet ist wohl eine Mischung aus geografisch bedingter Unbetroffenheit – selten betrifft uns ein Problem unmittelbar – und dem im Gehirn eingebauten Schutzmechanismus, der uns davor bewahrt, schlechte Nachrichten zu nah an uns heranzulassen, die Ursache.

Ich denke, dass die Frage deshalb vielleicht weniger lauten müsste, wie viele Augen wir zudrücken müssen, sondern eher, wie wir es schaffen, sie trotz der Vielfalt der Probleme und der Bequemlichkeit des Verdrängens aufzuhalten.
Um bei diesem Vorhaben nicht an der Unmenge an Problemen zu verzweifeln, könnte es helfen, sich einen Bereich herauszusuchen, in dem man etwas verändern möchte. Das kann das Engagement in einer Initiative oder das Spendensammeln für eine gute Sache sein. Ganz egal, wofür man sich letztendlich entscheidet, entscheidend ist, dass man sich 
entscheidet.

Ihr Julien Hoffmann (20 Jahre)

Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die 
Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.

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