Von Carola Wondrak, 22 Jahre
Mein Heimatbundesland Hessen war mal wieder bildungspolitischer Trendsetter: Wir kennen schon seit 2009, was in Berlin erst jetzt kommt. Am Montag wird das Mathe-Abitur an den Berliner Berufsschulen für rund 700 Schüler wiederholt. Der Grund dafür, dass die Abiturienten nun noch einmal den Prüfungsstress über sich ergehen lassen müssen: Es gab Fehler in der Aufgabenstellung. Nun müssen an 28 Schulen Lehrer und Schüler für eine weitere Prüfung zusammenkommen. Der Fehler liegt bei der Senatsbildungsverwaltung, die die Prüfungsaufgaben für ganz Berlin stellt.
Nun heißt es also, neues Spiel, neues Glück. Der Aufwand, den Schüler und Lehrer haben, ist dadurch doppelt so hoch. Wer zudem enttäuscht ist, da er nach der ersten Prüfung gehofft hatte, es hinter sich zu haben, dem sei versichert: Es kann immer noch schlimmer kommen. Als unser Abitur in Hessen ebenfalls wegen eines Fehlers wiederholt wurde, sprang plötzlich der Feueralarm an, während meine Klasse zum zweiten Mal versuchte, die Aufgaben zu lösen. Was im Unterricht bei Tests die Rettung bedeutete, war im Abitur ein echtes Problem, da schon vorher angekündigt worden war, dass dies nun wirklich die letzte Abiturprüfung sein sollte, komme was wolle. Besorgt schrieben daher alle weiter. Nach zehn Minuten kam die Oberstufenleiterin keuchend in den Raum und sagte, wir sollten in Ruhe weiterarbeiten, ein Feuer sei noch nicht gefunden worden. So beruhigt war es total easy, die Prüfung noch einmal zu schreiben.
Also denkt am Montag daran, liebe Abiturienten: Schlimmer geht immer. Was ihr schon einmal konntet, könnt ihr wieder. Die Jugendredaktion drückt euch die Daumen.
Seid ihr auch betroffen vom fehlerhaften Abitur? Wie sind eure Meinungen und Erfahrungen?