Von Manisha Thakur, 16 Jahre
Nach jahrelangem Kampf haben Tierversuchsgegner endlich ihr Ziel erreicht: Seit der vergangenen Woche dürfen in der EU keine Kosmetika und Pflegemittel mehr verkauft werden, die an Tieren getestet wurden. Das Verbot betrifft alle Produkte aus der EU und auch Produkte aus Nicht-EU-Staaten.
Ein guter Grund dafür, dass das Verbot jetzt kommt, ist, dass Forscher herausgefunden haben, dass Versuche mit menschlichem Spendergewebe und menschlichem Gewebe, das im Labor gezüchtet wird, sinnvoller sind als Produkttests an Tieren. Die Analysen mit menschlichem Gewebe sind präziser. Insofern profitieren nicht nur die Tiere davon, dass künftig keine Tests mehr an ihnen durchgeführt werden, sondern sogar diejenigen, die die Kosmetik letztendlich kaufen.
Dennoch sind nicht alle Tiere von ihrem Leiden erlöst, denn die ab jetzt geltende Regelung betrifft nur die Substanzen, die unter die „Kosmetik-Richtlinie“ der EU fallen. Die Hersteller allerdings nutzen auch Chemikalien, die für industrielle Zwecke erprobt wurden und die unter das Chemikalienrecht der EU fallen. Die entsprechende Verordnung der EU heißt REACH und ist im Jahr 2007 in Kraft getreten. Sie verpflichtet Unternehmen dazu, Informationen über Umwelt- und Gesundheitsgefahren fast aller Chemikalien zu veröffentlichen, die sie nutzen. Und sie fordert die Ergebnisse von Tierversuchen. Zwar enthält die Verordnung auch eine Bestimmung, die auf einen Stopp von Tierversuchen hinarbeitet – aber bislang bleiben sie weiterhin erlaubt.
Es ist also ein Irrtum, zu glauben, wir könnten ab sofort immer mit einem reinen Gewissen Kosmetik kaufen. Das vor wenigen Tagen beschlossene Verbot ist zwar ein guter Anfang. Wer wirklich gegen Tierversuche ist, sollte sich aber auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Denn nach wie vor müssen oft mehr als eintausend Tiere für einen einzigen Test einer Chemikalie sterben.
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