Kaum ein Unterschied zu Polittalks im Fernsehen

Die Teilnehmer von "Jugend debattiert" der Altersgruppe der Klassen 11 bis 13 mit ihren Urkunden. Foto: Jugend debattiert

Vier Berliner Schüler erreichen das Bundesfinale von „Jugend debattiert“



Von Madlen Schäfer


Insgesamt 3 325 Schüler haben in diesem Schuljahr an dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ in Berlin teilgenommen. Doch nur acht von ihnen schafften es ins Landesfinale und buhlten am vergangenen Dienstag im Roten Rathaus um die besten Argumente.


Während sich gerade Politiker in ihren Reden oft nicht an die Regeln halten, war genau das die Aufgabe der jungen Debattierenden. Hier die generellen Regeln des Wettbewerbs: Jeweils vier Schüler haben für die Diskussion einer Streitfrage 24 Minuten Zeit. Die Einhaltung der Redezeit wird von einem Zeitwächter kontrolliert. Zehn Tage vorher erfahren die Kandidaten das Thema und können sich dann auf die ihnen zugeordnete Pro- oder Contraseite vorbereiten. Allerdings ist es nicht erlaubt, Aufzeichnungen mitzubringen, das heißt, alle Argumente müssen die Teilnehmer im Kopf haben. Die Jury bewertet die Debatte nach vier Kriterien: Ausdrucksfähigkeit, Sachkenntnis, Überzeugungskraft und Gesprächsfähigkeit.


Dass sie all das beherrschen, hatten die Kandidaten des Landesfinales bereits vorher bewiesen. Doch ins Bundesfinale in Berlin am 23. Juni wollten sie es natürlich alle schaffen.
Wer glaubt, bei Jugend debattiert würde nur ein wenig diskutiert, der irrt gewaltig. Denn gesprochen wird wie bei den ganz Großen und der Unterschied zu einschlägigen Politiktalkshows im Fernsehen ist kaum noch zu erkennen.


Das Thema der Debatte in der Altersgruppe der Klassen acht bis zehn war perfekt für Schüler geschaffen: „Soll in Berlin der mittlere Schulabschluss an den Gymnasien ersatzlos entfallen?“ Die 13-jährigen Theresa Hradilak und Jonathan Lubasch standen auf der Proseite und versuchten die Argumente der Contraseite der 15-jährigen Luise Schwender und Paul Engelschalt zu entkräften. Anscheinend war es gar keine so einfache Frage, denn sowohl die Argumente dafür als auch dagegen konnten punkten. Letztlich entschied die Jury, dass Theresa Hradilak und Paul Engelschalt am überzeugendsten waren und sich damit auf das Bundesfinale freuen dürfen.


Aber auch in der Altersgruppe der Jahrgangsstufen 11 bis 13 ging es heiß her. Während York von Negenborn und Melodie Parva für ein Verbot der NPD argumentierten, war es die Aufgabe von Lisa Ammerling und Louis Voelkel sich gegen ein Verbot der rechtsgerichteten Partei auszusprechen. Hier dominierten allerdings die Befürworter und so entschied auch nach langer Beratung die Jury. Der 17-jährige York von Negenborn landete auf Platz eins und seine Mitstreiterin Melodie Parva schaffte es mit dem zweiten Platz ebenfalls ins Bundesfinale.


Im Juni wird sich dann zeigen, ob sie auch auf Bundesebene Chancen haben.


Weitere Informationen findet ihr hier.

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Kategorien Politik

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