Rauchen und Trinken sind heute out

Madlen Schäfer: "Positives über Jugendliche findet zu selten mediale Beachtung." Foto:Privat

Von Madlen Schäfer, 22 Jahre



Komasaufen, Sauforgien, Binge-Drinking – Worte wie diese sorgten in Bezug auf den Suchtmittelkonsum von Jugendlichen in den vergangenen Jahren öfter für Schlagzeilen. Von einem Rausch der Jugend war jedes mal die Rede, wenn bekannt wurde, dass Minderjährige im Alkoholrausch oder unter dem Einfluss anderer Drogen gewalttätig geworden waren oder mit Vergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Jetzt zeigt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass wir Jugendlichen uns in den letzten zehn Jahren gebessert haben.


Die repräsentative Erhebung mit dem Titel „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011“ untersucht den Suchtmittelkonsum anhand von 5001 befragten Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren. Und siehe da, bei Heranwachsenden im Alter von 12 bis 17 Jahren hat der Konsum von Alkohol und auch von Tabak und Cannabis nachgelassen. Wenn das kein gutes Zeichen ist. Von wegen wir würden uns nur noch berauschen oder die Jugend würde immer schlimmer. Es scheint, als seien die heutigen Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren vernünftiger als es die vor einigen Jahren waren. Vielleicht haben die Jüngeren aus den Fehlern der Älteren gelernt.


Leider zeigt die Studie jedoch nicht nur Erfreuliches. Die schlechte Nachricht lautet: Bei Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist das Bild ein anderes. Hier ist der Alkoholkonsum weiterhin hoch, auch der Cannabiskonsum verzeichnet stabile Zahlen. Das ist bedauerlich und es stellt sich die Frage, ob Jugendliche tatsächlich weniger Rauschmittel konsumieren oder einfach nur später damit anfangen als früher.


In einem Punkt gibt es aber nichts zu diskutieren: Zigaretten sind out. Mittlerweile hat wohl jeder begriffen, dass Falten, Husten, gelbe Zähne und Krebs wirklich nichts Cooles oder Attraktives an sich haben. Denn die Studie hat ergeben, dass sowohl die 12- bis 17-Jährigen als auch die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen so wenig rauchen wie noch nie.


Auch insgesamt zeigt sich, dass die heutige Jugend gar nicht so schlimm ist, wie oft behauptet wird. Schade, dass diese guten Neuigkeiten meist nicht die Schlagzeilen beherrschen.

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Kategorien Politik

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