Joy Denalane fragt die Jugendredaktion: „Warum findet Ihr eure Eltern oftmals so peinlich?“
Die Jugendredaktion antwortet: Meine Mama ist peinlich. Ganz furchtbar sogar. Ständig gibt sie mir irgendwelche Tipps: dass ich ein Unterhemd anziehen oder wie ich mein Leben gestalten soll. Außerdem weiß sie unangenehme Details über mich, die sie mir regelmäßig unter die Nase reibt. Schließlich ist sie so schrecklich unmodern, dass man sich kaum mit ihr sehen lassen kann. Sie kauft ihre Klamotten in Läden, die nicht mit halbnackten Models Kampagnen starten, und sie sagt: „Das fetzt“.
Ich habe aber eine These, die mir hilft, diesen Umstand besser zu verkraften: Ich behaupte, dass die durch unsere peinlichen Eltern entstehende Distanz zum Alten und Bewährten maßgeblich zu wichtigen Errungenschaften der Menschheit beigetragen hat. Die Jugend will sich distanzieren, will etwas Neues – und was kommt dabei heraus? Feuer, Kompass, Strom!
Hat die Natur das nicht clever hinbekommen? Diesen Fakt kann man einfach akzeptieren und braucht nicht mehr nach Gründen zu suchen, warum Eltern peinlich sind.
Es gibt etwas, das finde ich allerdings noch peinlicher als meine Eltern: Freunde, denen ihre Eltern nicht peinlich sind.
Ihre Marie-Thérèse Harasim