Klartext: Sonnabends wird ausgeschlafen

Phuong Duyen Tran ist gegen die Sechs-Tage-Schulwoche. Foto: Phuong Ngai Tran

Von Phuong Duyen Tran, 16 Jahre


Die Schulklingel läutet. Einige schreien auf, stürmen hinaus. Meine Freunde und ich stimmen noch wie jeden Freitag den Wochenendkanon an. Freitagnachmittag ist die schönste Zeit der Woche.


An einigen Berliner Schulen ist das wahrscheinlich anders: So wird etwa am Goethe-Gymnasium und am Gymnasium zum Grauen Kloster alle zwei Wochen auch samstags unterrichtet.
Gerade jetzt, wo das Abitur in zwölf Jahren abgelegt werden muss, sind die Schultage besonders lang. Natürlich kann dies vermieden werden, wenn man ein paar Stunden aufs Wochenende verlagert. Aber wenn am Sonnabend Schule ist, können Jugendliche nur noch an einem einzigen Tag in der Woche ausschlafen. Sie haben nur einen einzigen Tag, der ihnen ganz allein gehört, an dem sie vielleicht auch in aller Ruhe lernen können. Das reicht nicht.


Hier ist eine andere Lösung: In Klasse 10 werden ausgiebig Daten zum Strukturwandel im Raum Halle-Bitterfeld gepaukt, während später hastig gelehrt wird, wofür das Kürzel FDP steht. In der manchmal grotesken Fehleinschätzung der Wichtigkeit von Informationen besteht das Zeitproblem. Bis der Senat das erkennt, bin ich jedoch glücklich, dass mich meine Schule sonnabends noch in Ruhe lässt.


Was meint ihr, soll am Sonnabend Schule sein?

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Kategorien Politik

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