von Marie – Thérèse Harasim, 20 Jahre
In Berlin fängt heute das neue Schuljahr an, und mit ihm beginnt wieder einmal unser Kampf ums Nichtaußenseitertum und die besten Noten. Ein guter Zeitpunkt, um zu vermelden: Obwohl diese Schlacht zu schlagen wirklich schwer ist – denn gute Noten und Beliebtheit sind häufig schwer vereinbar – werden wir nur mangelhaft unterstützt.
Es sind viele Kleinigkeiten, die gestresste Schüler Jahr für Jahr in den Wahnsinn treiben, und wir fragen uns, ob es tatsächlich so schwer ist, genügend Toilettenpapier auf den Schülerklos zu hinterlegen. Liebe Leser, bitte lachen Sie jetzt nicht oder denken gar, dass wir diesen redaktionellen Platz nicht mit Lappalien verschwenden sollten. Es ist nur so, dass einem dieser Mangel zum ernsten Problem werden kann. Das Schlimmste daran ist wahrscheinlich der Frust, weil das Toilettenpapierthema seit Jahren der Renner jeder Schülersprecherversammlung ist und trotzdem nichts passiert.
Es gibt weitere Probleme, die konstant seit Jahrzehnten bestehen. So schmeckt das Schulessen widerlich, aus dem Plan, kostenloses Obst an den Schulen zu verteilen, ist offenbar nichts geworden, es gibt in Berlin immer noch Schulen ohne Sporthallen, und es ist grotesk, wie oft man technische Geräte nicht benutzen kann, weil die Kabel kaputt sind. Oder wie oft einfach keine Kreide auffindbar ist.
Es wäre toll, wenn die Bildungspolitik im kommenden Jahr ein paar dieser kleinen Probleme lösen könnte, damit der Schulalltag leichter durchzustehen ist. Denn schließlich gibt es auch die großen Probleme. Wie den Doppeljahrgang und seine Begleiter: Chaos und noch schlechtere Aussichten auf einen Studienoder Ausbildungsplatz. Ausgelaugte Lehrer, die aus guten Gründen kein Verständnis mehr für nichts haben. Und einen Arbeitsmarkt, der auf vieles warten mag, nur nicht auf uns.
Was wünscht ihr euch für das neue Schuljahr? Schreibt uns eure Ideen für all das, was Bildungspolitik, Schulen und Lehrer in diesem Jahr anpacken sollen.