WhatsApp nur noch ab 16 Jahren?

Schon ab Ende Mai könnten Jugendliche unter 16 Jahren die Benutzung von WhatsApp verboten werden, jedenfalls ohne explizite Erlaubnis der Eltern. Ein Kommentar.

Von Mya-Neomi Neumann, 14 Jahre

Wegen neuer EU-Richtlinien dürfen ab dem 25. Mai keine persönlichen Daten von unter 16-Jährigen mehr ausgewertet werden – es sei denn, die Eltern sind damit einverstanden. Müssen wir Jüngeren also bald unsere Eltern um Erlaubnis bitten, wenn wir WhatsApp nutzen wollen? Darüber debattierte das Netz in der vergangenen Woche hitzig.

Altbekannt ist: Wer noch nicht 16 Jahre alt ist, hat wenig Freiheiten: Lange draußen bleiben, allein auf ein Festival oder Konzert gehen – das dürfen wir ohne elterliches Einverständnis nicht. Und nun sollen wir auch noch für die Kommunikation mit Freunden ein Einverständnis einholen? Das ist sicher nicht fair. Ein wenig Freiraum wäre schon 
ganz schön, auch wenn wir noch nicht volljährig sind – und auch noch keine 16 Jahre alt. Man kann doch nicht einfach unsere Kommunikation einschränken!

Ob sich die Jugendlichen an die Regelung halten ist fraglich

Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass diese Regelung kaum einen Jugendlichen davon abhalten wird, den Messaging-Dienst weiterhin zu nutzen. Ich sehe regelmäßig fleißig tippende Grundschüler, die offensichtlich noch nicht alt genug für die App sind. Auch ich nutze WhatsApp, seit ich mein erstes Smartphone bekommen habe. Es gibt zwar zahlreiche Alternativen, doch ich habe mich – wie die große Mehrzahl der Jugendlichen – zu sehr an diese App gewöhnt, um sie jetzt aufgrund meines Alters zu deinstallieren. Das wäre ohnehin Unsinn: Für andere Messenger gilt die neue Datenschutzrichtlinie ja auch.

Und dann ist da ja noch die Frage, wie das Ganze überprüft werden soll. WhatsApp müsste in Kontakt mit den Eltern treten, die dann irgendwie bestätigen müssen, dass sie wirklich die Eltern sind. Das wäre ziemlich kompliziert. Und wenn es grundsätzlich darum gehen soll, Daten besser zu schützen, wäre es doch unsinnig, weitere Daten in Umlauf zu bringen – oder? Alles unnötiger Stress. Natürlich sollten unsere Daten besser geschützt werden. Aber da wäre es doch bedeutend sinnvoller, zu verbieten, die Daten herauszugeben.

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