Unter dem Motto „Extrem im Netz“ findet am Dienstag der Safer Internet Day statt. Ein Gespräch über Chancen und Gefahren
Extrem kommunikativ, extrem gut vernetzt, extrem gefährlich: Die Gegensätze im Internet stehen im Fokus des diesjährigen internationalen Safer Internet Days. Wir sprachen mit Birgit Kimmel, der pädagogischen Leiterin der EU-Initiative klicksafe.
Der Safer Internet Day findet seit 2005 statt. Wird er immer wichtiger, weil das Internet immer extremer wird?
Das Netz bietet mehr Raum dafür, extrem zu sein. Grenzen, die offline gelten, werden online nicht eingehalten. Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist ein großes Thema.
Ein Ziel ist es daher, für einen sozialen Umgang miteinander zu sensibilisieren.
Richtig. Wir wollen das prosoziale Verhalten fördern. Wir fordern Schüler zum Beispiel auf, sich in die Lage des Mobbing-Opfers
zu versetzen, um aus der emotionalen Erschütterung zu lernen, dass eine Verhaltensänderung nötig ist.
Thema Datensicherheit: Handeln Jugendliche hier zu leichtfertig?
Zunächst ist es erschreckend, wie deutlich man aufgefordert wird, seinen Standort anzugeben, wenn man online Profile anlegt. Jugendliche sollten wissen, dass man das GPS ausschalten kann, bevor man Facebook oder WhatsApp nutzt.
Gewaltbereite Gruppen rekrutieren Jugendliche über das Internet. Wie ernst ist diese Entwicklung?
Salafisten, Islamisten und Rechtsextreme nutzen die sozialen Medien gerne für ihre Zwecke, mitunter auf sehr subtile Weise. Ihre Botschaften verpacken sie jugendaffin, mit cooler Kleidung oder angesagter Musik. Kinder und Jugendliche müssen lernen, solche Seiten kritisch zu bewerten. Auf klicksafe.de haben wir Lehrern deswegen Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt.
Das Gespräch führte Carola Wondrak, 26 Jahre.
Mehr Informationen unter www.klicksafe.de