Berlinale: Sektion „Generation“ präsentiert Filme für das junge Publikum

Am morgigen Donnerstag beginnt die Berlinale. In der Sektion „Generation“ werden Filme für das junge Publikum gezeigt. Sie handeln von Märchen und märchenhaften Wirklichkeiten.

Von Viktoria Koch, 21 Jahre

Die Berliner Studentin Jule (Mala Emde) bricht mit einem Wohnmobil-Oldtimer, Modell 303, Richtung Portugal zu ihrem Freund Alex auf. Auf dem Weg lernt sie Jan (Anton Spieker) kennen, der nach einer Mitfahrgelegenheit Richtung Spanien sucht. Jule, die an das Gute im Menschen glaubt, nimmt ihn gerne mit. Jan hingegen sieht den Menschen als Egoisten. Es kommt zu Diskussionen zwischen den beiden über Kapitalismus und Beziehungsunfähigkeit. „Weißt du, der Gedanke, dass alles vergänglich ist, der ist nicht nur traurig. (…) Ich glaube, das ist auch mit das Wichtigste, was man in einer Beziehung kapieren muss. Du gehörst zu mir, aber du gehörst mir nicht.“

Der Film wurde im Spätsommer 2015 während eines Trips quer durch Europa von einem zehnköpfigen Produktionsteam realisiert. Zur 68. Berlinale, die am Donnerstag beginnt und bis zum 25. Februar läuft, wird „303“ nun als Weltpremiere in der Jugendsektion „Generation 14plus“ dem geneigten Publikum präsentiert. Er nimmt den Zuschauer mit auf einen 144 Minuten langen Road-Trip.

Unter dem Motto „Von wirklichen Märchen und märchenhaften Wirklichkeiten“ beschäftigen sich die in der Generation 14plus gezeigten Filme mit der zunehmenden Sehnsucht nach Verbindlichkeit und dem Spannungsfeld zwischen Realität und Imagination. „Beeindruckend ist dabei nicht nur der große Respekt, mit dem die Filmemacher ihre Protagonisten porträtieren, sondern auch die Unmittelbarkeit und Intimität, mit der sie sich ihren ganz eigenen Weltansichten nähern“, erklärt Sektionsleiterin Maryanne Redpath.

In diesem Jahr gibt es eine Reihe anspruchsvoller, qualitativ hochwertiger Filme zu sehen. Manche dürften den einen oder anderen Jugendlichen jedoch überfordern, wie „High Fantasy“. Der ausschließlich mit einem iPhone 7s aufgenommene, englischsprachige Film von Regisseurin Jenna Bass erzählt die Story von vier Teenagern, die sich auf einem Camping-Trip auf einmal im Körper des jeweils anderen wiederfinden. „I’m not trying to escape who I am. This is it, I was born in this body and I can’t escape it, no. Am I angry at what it is? Yes.“ Eigentlich soll der Film die Konfliktsituationen der südafrikanischen Rainbow Nation im Zuge der Apartheid aufgreifen. Entstanden ist jedoch eher ein riesiges Durcheinander von Handyaufnahmen. Sehenswert sind die Landschaftsbilder der südafrikanischen Steppe. Ansonsten hört man am laufenden Band die genervten Protagonisten, die jeden zweiten Satz mit Schimpfworten anreichern und sich fast ununterbrochen anschreien.

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Kategorien Film & Fernsehen Medien

Schreiben, Fotografieren und Reisen – das habe ich schon von Kindestagen an am liebsten getan. Als ich fünf Jahre alt war, begann ich mit dem Schreiben von Tagebüchern (mehr oder weniger leicht zu entziffern) und fotografierte damals mit einer kleinen Kamera alles, was mir so vor die Linse kam (mehr oder weniger unscharf). Heute bin ich 22 Jahre alt, studiere Journalismus und schreibe am liebsten über Konzerte, Aktuelles oder führe Interviews. Reiselustig bin ich noch immer – die Liste der Urlaubsziele für die nächsten Jahre ist endlos...