Eine Frage der Einstellung

 

Beim Filmfestival „Unknown Pleasures“ werden Schüler zu Kritikern – die Ergebnisse sind bald auf spreewild.de zu lesen

 

Oftmals werden Filme in der Schule vor allem dann gezeigt, wenn es gilt, die Zeit zwischen Notenschluss und dem Beginn der großen Ferien zu überbrücken. Die Schüler der Zehlendorfer John-F.-Kennedy-Schule und der Primo-Levi-Schule in Weißensee hingegen diskutieren und schreiben seit Kurzem über Filme: Anlässlich des Berliner Filmfestivals „Unknown Pleasures – American Independent Film Fest“ nahmen am vergangenen Mittwoch vier 10. Klassen an einem Workshop teil. Die Teilnehmer lernten, wie man eine Filmkritik schreibt. Es ist bereits der dritte von vier Workshops des Projekts „Filmkritische Jugend“. Das Projekt wurde vom Verein „Down Under Berlin – Australian Film Festival“ in Zusammenarbeit mit Berliner Filmfestivals und der Online-Filmzeitschrift „critic.de“ ins Leben gerufen.

Zunächst besuchten die Schüler ein Seminar zur Filmsprache, das von professionellen Filmkritikern geleitet wurde. Der Filmkritiker Matthias Dell erklärte: „Ein Film ist viel mehr als die Geschichte und die Schauspieler.“ Die Schüler lernten, dass die Wirkung von Filmen extrem abhängig von Kameraführung, Schnitt und anderen Einstellungen ist. Anschaulich gemacht wurde der Zusammenhang von Einstellung und Effekt durch Filmbeispiele aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder Alfred Hitchcocks „Psycho“.

 

Lebhafte Diskussionen

Anschließend sahen sich die Schüler im Kino Babylon den Film „Putty Hill“ an – einen sehr experimentellen Film, der eine fiktive Geschichte um den Tod eines jungen Mannes erzählt, dabei aber Techniken aus dem Bereich des Dokumentarfilms verwendet. Der Film wirkte auf viele Teilnehmer sehr befremdlich, weshalb es zu lebhaften Diskussionen im darauf folgenden Workshop kam. Einige Schüler mochten den Film, andere empfanden ihn als langweilig. Ein Teilnehmer hielt dagegen: „Es ist eine Frage der Einstellung. Man muss sich einfach darauf einlassen.“

Die Schüler verfassten anschließend ihre Positionen und Interpretationen als Filmkritiken. Einige von ihnen werden wir in Kürze hier auf unserer Website veröffentlichen.

 

Julika Bickel (23 Jahre)

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Kategorien Film & Fernsehen Medien

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