Tanz mir, was Freiheit bedeutet: Junges Tanzfestival Purple beginnt

Heute beginnt das internationale Tanzfestival Purple, das junges Publikum für zeitgenössischen Tanz begeistern will. Warum ihr das nicht verpassen solltet.

Was ist Freiheit? Wann fühlt man sich frei? „Wenn man alles machen kann, was man will. Wenn man gehen kann, wohin man will“, so die intuitiven Antworten der Jugendlichen auf die Fragen der Theaterpädagogin Amelie Mallmann. Sie veranstaltet für den Kulturwerkstatt-Kurs der neunten Jahrgangsstufe am Leonardo-da-Vinci-Gymnasium Neukölln einen Workshop zum Thema Freiheit und Befangenheit. „Denn darum wird es nächste Woche auch in dem Stück gehen, das ihr sehen werdet“, erklärt sie den Jugendlichen. Raum-Lauf in Zeitlupe oder im Eiltempo, wild tanzen und Luft-Ohrfeigen verteilen in einer Choreografie, die sich „theaterpädagogisches Mischpult“ nennt – mit jeder Übung lassen sich die Tanz-Neulinge mehr auf die Ideen dahinter ein.

Der Workshop dient als tanzpädagogische Vorbereitung auf die Choreografie mit dem Namen „Correction“. Das Stück findet im Rahmen von Purple, einem internationalen Festival für zeitgenössischen Tanz, statt. Von Dienstag bis Sonntag werden professionelle Choreografien aus verschiedenen Ländern an zahlreichen Spielorten innerhalb Berlins aufgeführt. Alle sind für junges Publikum gedacht.

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Auch Canan Erek, die Initiatorin und künstlerische Leiterin von Purple, ist bei dem Workshop anwesend und beobachtet mit einem Lächeln auf den Lippen, wie die Jugendlichen Bewegungen erarbeiten, die sie später bei „Correction“ wiedererkennen werden. Wie weit geht Freiheit? Wo sind die Grenzen, wenn die Füße am Boden verwurzelt sind?

In den Uferstudios Wedding wird sich das tschechische Ensemble VerTeDance an zwei Tagen diesen Fragen nähern – live begleitet von den Klängen der ebenfalls tschechischen Band Clarinet Factory. Die Tänzer werden schwanken, sich schütteln, sich anstupsen. Mal werden sie an Seerosen in einem Teich erinnern, mal an den Moment, in dem man versucht, dem Bus hinterherzurennen – mal synchron, mal asynchron.

Neben „Correction“ werden zwei weitere Stücke für Jugendliche ab zwölf beziehungsweise 13 Jahren zu sehen sein: „The Basement“, eine deutsch-niederländische Produktion mit Tänzern vom Berliner Theater Strahl, sowie „Sinestesia“ mit den Iron Skulls aus Spanien. Doch auch Choreografien extra für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren sollen aufgeführt werden. Und auch abseits der sieben Bühnen-Performances können sich Interessierte auf zusätzliche Gesprächsformate und kostenlose Workshops für Schulkassen freuen. Spielorte sind nicht nur die Uferstudios, sondern auch das Tanzstudio im Podewil in Mitte sowie das Theater Strahl in Lichtenberg.

Purple läuft vom 23. bis 28. Januar.
Tickets und 
Kontakt: karten@purple-tanzfestival.de

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Kategorien Kultur Theater

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