Auf diese Deutschrap-Releases könnt ihr euch in den kommenden Tagen freuen

In den kommenden Tagen releasen wieder jede Menge Deutschrapper Projekte. Damit ihr nicht den Überblick verliert, stellen wir euch ab sofort regelmäßig die spannendsten vor.

Deutschrap ist so populär wie nie zuvor. Das lässt sich gut anhand der offiziellen deutschen Albumcharts erkennen, die vom Marktforschungsinstitut GfK Entertainment wöchentlich ermittelt werden. Im letzten Jahr konnten sich insgesamt 18 deutsche Künstler*innen, die man dem Musikgenre Rap zuordnet, die Pole-Position der Albumcharts sichern. Das ist ein neuer Rekord für den Deutschrap. Die erfolgreichsten Jahre waren zuvor 2015 und 2018 mit jeweils 17 Nummer-1-Alben.

Mit Shirin David war unter ihnen auch eine Frau anzutreffen. Die durch YouTube bekannt gewordene Hamburgerin war gleichzeitig auch die erste deutsche Rapperin, die ihr Album ganz oben in den Charts platzieren konnte – und das mit ihrer Debütplatte. Die allerersten deutschen Sprechgesangsartisten, die sich Platz 1 sichern konnten, waren Die Fantastischen Vier im Jahr 1999 mit ihrem Album „4:99“. Auch wenn deren Musik nicht mehr viel mit dem zu tun hat, was wir heute als Rap bezeichnen würden. Bushido konnte sich mit insgesamt zehn Alben die Spitze der Albumcharts sichern und ist damit Rekordhalter in dieser Kategorie. Mit seinem fünften Soloalbum „7“ feierte er im Jahr 2007 Premiere.

Von Donnerstag auf Freitag werden heutzutage jede Woche unzählige Singles veröffentlicht. Allein vergangenen Freitag erschienen Songs von den Szenegrößen AK Ausserkontrolle & Shindy, PA Sports & Kianush, Loredana & Zuna, Kontra K, Ufo361, Farid Bang, Luciano, Haftbefehl und Veysel – um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Bei so viel musikalischem Output kann man schnell mal den Überblick darüber verlieren, welcher Deutschrapper demnächst ein Projekt releasen wird, sei es ein komplettes Album, ein Mixtape oder eine EP. Damit ihr bei so viel unterschiedlichen Künstlern den Überblick behaltet, stellen wir euch in diesem Artikel ausgewählte Deutschrap-Releases vor, die in den nächsten zwei Wochen veröffentlicht werden. Diese Liste wird in regelmäßigem Abstand erscheinen, damit ihr immer auf dem neusten Stand bleibt.

PA Sports und Kianush veröffentlichen Kollaboalbum „Crossover“

Morgen, am 3. April, erscheint das Kollaboalbum „Crossover“ von PA Sports und Kianush. PA Sports ist Chef des Labels Life is Pain, auf dem neben Kianush noch der Sänger Moe Phoenix und die beiden Newcomer Fourty und Jamule gesignt sind. Jamule konnte zuletzt mit seinem Debütalbum „LSD“, das auf Platz fünf der Albumcharts einstieg, ordentlich Aufmerksamkeit generieren.

Der in Essen geborene PA Sports gründete 2014 Life is Pain und nahm Kianush als sein erstes Signing unter Vertrag. Im selben Jahr veröffentlichten die beiden das gemeinsame Album „Desperadoz“ – ein sehr streetlastiges Representer-Album. 2018 folgte mit „Desperadoz II“ ein würdiger Nachfolger. Nachdem die ersten beiden Kollaboalben von PA Sports und Kianush eher aus straightem, hartem Rap bestanden, lassen die beiden bei „Crossover“ verschiedene Musikgenres miteinander verschmelzen. Direkt bei der ersten Singleauskopplung „Casino Royal“ bestand der Beat aus einem Sample von Marilyn Mansons „Sweet Dreams“-Version. Dort wurde Pop-Rock mit Rapmusik vermischt. Passend dazu sieht man Kianush in dem Musikvideo zu „Casino Royal“ wie einen echten Rockstar mit einer E-Gitarre rumhüpfen.

Für die zweite Single „Streit mit dem Mond“ orientierte man sich am Discosound der 80er-Jahre und unterstrich somit die Ambitionen, die man für das Album „Crossover“ hat. Des Weiteren wurden bereits die Songs „Kriminell“, „Cyberpunk“ und der Titeltrack „Crossover“ als Video ausgekoppelt. Wer sich schon mal vorab einen Überblick vom Album verschaffen will, kann sich das Snippet von „Crossover“ anhören, welches vor wenigen Tagen auf dem offiziellen YouTube-Kanal des Labels Life is Pain veröffentlicht wurde. (Ein Albumsnippet ist ein Zusammenschnitt von Hörproben aller Songs, die es auf dem jeweiligen Album zu finden gibt. Es wird in der Regel vor dem Release des Albums veröffentlicht, damit die Zuhörer schon mal einen Vorgeschmack vom Album bekommen können.)

Yung Kafa und Kücük Efendi veröffentlichen Mixtape „Dickicht“

Am Freitag erscheint ebenfalls das Mixtape „Dickicht“ von Yung Kafa und Kücük Efendi. Bei den beiden Musikern handelt es sich um das wahrscheinlich aktuell größte Mysterium im Deutschrap. Die Identität von Yung Kafa und Kücük Efendi ist nämlich nicht bekannt. Auf Instagram und in ihren Musikvideos stellen sie sich lediglich als Comicfiguren mit verpixelten Gesichtern dar.

Musikalisch überzeugen Yung Kafa und Kücük Efendi durch ihre äußerst hohe Stimmfarbe, die, in Verbindung mit Autotune, maßgeblich zu dem experimentellen Sound beiträgt, für den die beiden so gefeiert werden. Der sehr musikalische, fast schon futuristisch anmutende Sound ist das unverkennbare Merkmal der beiden. Der Übergang zwischen Rap und Gesang in ihren Songs ist fließend.

Mit dem Song „Diamonds“, der auf Spotify mittlerweile über zehn Millionen Streams aufweisen kann, konnten Yung Kafa und Kücük Efendi 2017 das erste Mal für eine Art Hype sorgen. Im letzten Jahr veröffentlichten die beiden mit dem Mixtape „Uboot“ ihr erstes großes Projekt und bauten so ihren Bekanntheitsgrad rasant aus.

Von den 14 Tracks, die das Mixtape „Dickicht“ enthalten wird, wurden mit „Lawine“, „Tiffany Choppard“, „Äquator“, „Hyänen“, „Schachmatt“, „Queen“ und „Für immer“ im Voraus bereits sieben Songs als Singles ausgekoppelt. Von Yung Kafa und Kücü Efendi, die wie niemand sonst im Deutschrap-Kosmos für progressiven, modernen Sound stehen, wird man in Zukunft sicherlich noch so einiges zu hören bekommen. Den Anfang machen sie nun mit dem Mixtape „Dickicht“.

Mosh36 veröffentlicht „Forever Young“

Eine Woche später, am 10. April, veröffentlicht Mosh36 sein Album „Forever Young“. Mosh36 wuchs in Kreuzberg auf, was er mit der Zahl 36 auch in seinem Künstlernamen verewigt hat. Die Karriere des Berliner Rappers begann 2008 durch den Kontakt zu Bonez MC von der 187 Straßenbande. Mit den Hamburger Jungs nahm er seine ersten Songs auf und war darüber hinaus auch auf den Samplern der Rapcrew vertreten. 2012 veröffentlichte Mosh36 sein Debütalbum „Moshroom“, das vor allem durch die düstere, melancholische Atmosphäre zu überzeugen wusste. 2013 folgte sein Mixtape „BZ“, anschließend veröffentlichte Mosh36 die Alben „Unikat“ (2015), „Rapbeduine“ (2016) und zuletzt das Album „DZ“, das im Jahr 2017 über PA Sports‘ Label Life is Pain erschien. Im letzten Jahr trennten sich die Wege von Mosh36 und Life is Pain. Seither beschreitet Mosh36 seinen eigenen unabhängigen Weg. Mit „Forever Young“ erscheint nun nach über zweieinhalb Jahren endlich wieder ein Album des 33-Jährigen Rappers.

Mit „JIMI“ veröffentlichte Mosh36 bereits im November einen energiegeladenen Vorboten zum kommenden Projekt. Im Januar erschien die Single „Ein Zug“, auf der sich Mosh36 von einer ruhigen, reflektierten Seite zeigt. Des Weiteren brachte Mosh36 im Zuge seiner Album-Promo noch Songs mit den Rappern Manuellsen („Ruthless“) und Hanybal („Citykings“) heraus. „Forever Young“ wird insgesamt 14 Songs beinhalten. Neben Hanybal und Manuellsen wird es auf dem Album gemeinsame Songs mit den Künstlern Malin, Milonair, Mo, Moe Phoenix und Bugs zu hören geben.

Mosh36s musikalische Merkmale sind sein energischer Flow, der ihn, gepaart mit versierten Reimstrukturen und seiner authentischen Straßenattitüde, zum Lyriker von der Straße aufstiegen ließ. Ob er diese Attribute ein weiteres Mal auf Albumlänge bestätigen kann, wird sich am 10. April zeigen.