Silla
Seit 2015 ist Silla bei Major Movez unter Vertrag – und hat dort seine Heimat gefunden.
Interview

Silla: „Ich bin nicht wie der Rest der Szene“

Auf „Eisen“ sagst du: „Ich war nie auf Anabol, alles Mutter Natur“. Hast du wirklich noch nie Anabolika oder ähnliche Substanzen genommen?
Nee, noch nie. Ich will es nicht verleugnen, wenn ich irgendwann mal wie The Rock 55 Jahre alt bin, vielleicht nasch ich dann mal vom Honigtopf. Ich habe auch immer Gesundheit mit dem Pumpen verbunden. Vom Säufer zum Sportler quasi, vom Alk zum Hulk, so ist meine Lebensgeschichte.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Trilogie oder war das der Abschluss der „Silla Instinkt“-Reihe?
Gute Frage, da habe ich mir noch keinen Gedanken darüber gemacht. Ich sage mal so, bevor ich nicht 20 Solo-LP’s gemacht habe, werde ich nicht abtreten. Das heißt, ich habe jetzt noch neun Alben vor mir, die ich unbedingt machen will. Ich bin ja noch in der Blüte meines Lebens. Vielleicht wird das letzte Album „Silla Instinkt 3“, wer weiß. Das Ende einer Trilogie. Das könnte eigentlich ein geiler Karriereabschluss sein.

„Ab dem Moment, wo ich reanimiert werden musste, wurde mir klar, dass das eine Krankheit ist.“

Silla über sein Alkoholproblem

Was war dein Karrieretiefpunkt?
Gefühlt Anfang 2018, wo ich die Blockchef-Tour abgesagt habe. Letztes Jahr war schon echt hart, da bin ich wieder in alte Muster verfallen. Ich hatte gar keine Motivation mehr und habe mich aus der Szene ausgegrenzt gefühlt. Das kam wahrscheinlich auch durch die Außendarstellung, wie ich mich verhalten habe. In diesem Moment hat sich der Silla-Instinkt wieder geschärft. Man sollte immer an sich glauben, es kann nicht immer die Sonne scheinen. 

2009 bist du mit 4,9 Promille im Krankenhaus gelandet. War das ein aufrüttelndes Erlebnis?
Natürlich. Bis dahin war mir durch meine Blackouts schon klar gewesen, dass ich Alkohol falsch einsetze. Ab dem Moment, wo ich reanimiert werden musste und 4,9 Promille überlebt habe, wurde mir klar, dass das eine Krankheit ist. Die Ärzte meinten auch, wenn ich zehn Kilo leichter gewesen wäre, hätten sie mich nicht mehr zurückholen können. Ab da habe ich mit Sport angefangen, bis dahin war ich komplett unsportlich. Der Vorfall hat einiges in mir ausgelöst und er war sehr wichtig für meinen Werdegang. Es hätte nicht passieren müssen, aber es ist passiert und ich habe es angenommen.

instagram-banner-vollbreit

Was hast du aus deinem Alkoholproblem gelernt?
Du lernst, welche Leute wirklich hinter und zu dir stehen. Wenn du on top bist, will jeder dein Freund sein und wenn es dir schlecht geht, siehst du wer noch da ist. Gelernt habe ich auch noch, dass es nichts bringt wegzulaufen. Drogenkonsum ist ja immer ein Weglaufen, durch das Suchtmittel sich der Situation zu entziehen. Im Leben geht es aber darum, auch mal schlechte Situationen auszuhalten und die werden immer wiederkommen.

„20 Alben will ich vollmachen.“

Silla auf die Frage nach seinen Karrierezielen.

Hast du noch Rückfälle?
Rückfälle gehören zu der Krankheit und es ist wichtig sich eine Art Prophylaxe anzueignen, wie du halt schnellstmöglich aus deinem Loch wieder herauskommen kannst. Mein ehemaliger Therapeut meinte immer: eine Krankheit ist wie ein Instrument, je öfter du es spielst, desto besser lernst du damit umzugehen. Ich besuche auch Selbsthilfegruppen, um mich mit anderen Süchtigen auszutauschen. Über jeden Tag, wo ich nicht zum Suchtmittel greifen muss, bin ich dankbar. Ich bin neidisch auf andere Menschen, die das können. Für mich ist jeder Tag, an dem ich nicht konsumiere, ein gewonnener Tag.

Hast du noch unerreichte Karriereziele?
20 Alben will ich vollmachen und da fehlt mir noch bisschen was. Ein Nummer-1-Album will ich auf jeden Fall noch haben und wenn ich das geschafft habe, kann ich abtreten. Dann habe ich mehr erreicht, als ich mir jemals erträumt habe. Früher dachte ich, wie krass es wäre, wenn mal jemand meine Musik hören und feiern würde.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Instagram Interview Kultur Musik

Ich bin der Lukas und 18 Jahre alt. Ich schreibe gerne Artikel, am liebsten über Fußball, weil ich mich dafür brennend interessiere. Ich habe eine Dauerkarte bei Hertha BSC und gehe jedes zweite Wochende, bei einem Heimspiel, ins Stadion.