Ihr vergangenes Jahr veröffentlichtes Album „Memories…do not open“ wurde weit über eine Million Mal verkauft. Am gestrigen Montag traten The Chainsmokers in der Max-Schmeling-Halle auf. Warum am Ende alle getanzt haben.
Von Viktoria Koch, 21 Jahre
Was lässt sich Negatives über das gestrige Konzert von The Chainsmokers sagen. Ah, richtig: Sie haben nicht „The One“ gespielt. Aber ansonsten dürften die New Yorker Andrew Taggart und Alexander Pall bei kaum einem Fan Wünsche unerfüllt gelassen haben. Sie lieferten eine einzigartige Show, zusammengesetzt aus diversen Musikstilen von Progressive House über Pop-Balladen bis hin zu Future Bass. Sogar die Bühnenshow, die gerne mal vernachlässigt wird, war aufwendig gestaltet mit vielen kreativen Illustrationen im Hintergrund, Konfetti und Pyrotechnik.
Die Mischung aus sanften Balladen wie „Young“, „Paris“ und „Closer“, in die Andrew all seinen Herzschmerz hinein zu singen schien, und rasanten Dance-Tunes war perfekt. Die hielten selbst konsequente Tanzverweigerer auf Trab. Am Ende konnte man gar nicht anders, als in der Menge mitzugehen. Und so betonte Andrew natürlich, dass bei den vorherigen Konzerten in München und Düsseldorf nicht annähernd so eine tolle Stimmung gewesen sei wie in Berlin. Wir glauben ihm.
Und dann noch ein weiterer Grund zum Feiern: Es war der Jahrestag der Bandmitgliedschaft des australischen Schlagzeugers Matt McGuire. Zur Feier des Tages ließ der gleich mal seine Drumsticks brennen und zeigte auch sonst musikalisch vollen Einsatz.
Zum Ende hin durfte auch die neue Single „Sick Boy“ nicht fehlen – hier sah man Alex Pall ausnahmsweise am Flügel statt an den Turntables. Andrew und Alex bewiesen ihre Fähigkeit, einerseits alles zu geben und die Zuschauer zu begeistern, aber wirkten dabei keinesfalls abgehoben oder arrogant, sondern so, als würden sie einfach das tun, was ihnen am meisten Freude bereitet – Musik machen. Mal melancholisch und emotional, dann wieder laut und verrückt. Ein Wechselbad der Emotionen. Wer gestern dabei war, wird sicher nicht zögern, den Chainsmokers bei der nächsten Möglichkeit wieder zuzujubeln.
Beitragsfoto: Viktoria Koch