So sieht Bullet Journaling aus
So sieht Bullet Journaling aus

To-do-Liste abarbeiten: Warum #bulletjournaling wirklich funktioniert

Bullet Journaling ist der DIY-Trend der Stunde. Die selbst gestalteten Notizbücher sollen helfen, sein Zeitmanagement endlich mal auf die Reihe zu bekommen.

Schneller, höher, besser, weiter – 2018 wollten wir mehr Sport treiben, uns gesünder ernähren und unseren Arbeitsalltag produktiver gestalten. Doch nach zwei Monaten zieht es auch der motivierteste Charakter zurück auf den Boden der Tatsachen. Spätestens jetzt vergessen, übergehen oder ignorieren wir doch ziemlich effektiv unsere neuen Vorsätze und ärgern uns an manchem Sonntagabend, dass wir die vergangene Woche wieder von Fastfood und schlechtem Kaffee gelebt haben. Die Vorbereitung der nächsten Vorlesung? Total vergessen. Die Blumen der Nachbarin gießen? Geht sicher auch morgen noch.

Bullet Journaling, der Do-it-yourself-Trend der Stunde, könnte Abhilfe schaffen. Organisation, Kreativität und das Bündeln von Gedanken verbinden sich hier in einem ganz persönlichen Kalender. Auf Instagram finden sich unter dem Hashtag #bulletjournaling und #bujo (wie das Bullet Journal auch genannt wird) museumreife Einzelstücke, detailliert gezeichnet und farblich perfekt abgestimmt. Für den blutigen Anfänger tragen diese Bilder ein sehr hohes Abschreckungpotential und Demotivation in sich.

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Das Arbeitsbuch „Gestalte dein Journal mit der Bullet-Methode“ von Bloggerin und YouTuberin Jasmin Arensmeier soll dabei helfen, Bullet Journaling zum ersten erfolgreichen Jahresvorsatz zu machen. Doch braucht der Buchmarkt ein weiteres DIY-Buch zum ohnehin vielbehandelten Thema Selbst-Management und Kalendergestaltung?

Auf den ersten Blick ist das knapp 200-seitige Buch sehr schön und überlegt gestaltet. Das Titelbild könnte jedoch auch aus einem Ausmalbuch für die Unterstufe stammen. Das Layout ist übersichtlich und stimmig. Textblöcke wechseln sich ab mit Infokästen und großen Beispielbildern. Die Fotografien in sehr guter Qualität wurden von der Autorin selbst aufgenommen und zeigen zu den jeweiligen Kapiteln einfache Vorlagen zum nachgestalten (Kompliment für ihre stets perfekt manikürten Fingernägel!). Das Ausmalbild ist ein wenig zu viel des guten, trifft aber sich den Geschmack jüngerer Leser.

Die ausgewählten Kapitelthemen und der allgemeine Aufbau des Buches treffen jedoch genau ins Schwarze. Die Balance zwischen informativen und dabei nicht überladenen Texten scheint nahezu ausgeglichen. Wer mit seinem ersten Bullet Journal beginnt bekommt grundlegende Fragen beantwortet über Material, Werkzeuge, Stilrichtungen und die Herkunft des neuen Kalender-Trends. Auch an genügend Motivation für erste Versuche hapert es nicht. Tipps über das Ausgleichen von Fehlern und misslungenen Seiten legen einen den Stift schon fast in die Hand.

Darüberhinaus erhält der Leser jede Menge praktische Life-Coach-Tipps und Begriffserklärungen. Was ist ein Future-Log? Wie gestalte ich einen Habit Tracker? Wie kann ich die Privatsphäre meiner Notizen garantieren? Arensmeier scheint auf alles eine Antwort zu haben und findet dabei einen sehr angenehmen, leichten Ton. Schon nach den ersten Seiten will man das Erlernte ausprobieren. Hat der Buchmarkt diese Publikation gebraucht? Definitiv!

„Gestalte dein Journal mit der Bullet-Methode: Kreativ werden, Ziele verwirklichen, Glück finden – Inspiration für deinen persönlichen Lebensplaner“ von Jasmin Arensmeier kostet broschiert 15 Euro.

Beitragsfoto: Jasmin Arensmeier

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Kategorien Kultur Lifestyle Literatur Zwischendurch

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.