MGMT sind zurück und liefern uns mit „Little Dark Age“ fabelhaften Synthie-Pop
Von Viola Blomberg, 21 Jahre
Zehn Jahre nachdem MGMT mit ihrer Hymne „Kids“ als Retter der Popmusik gefeiert wurden, veröffentlicht das Duo aus New Yorck ihr viertes Album „Little Dark Age“.
Dass die Unruhen um den aktuellen Präsidenten der USA auch Ben Goldwasser und Andrew VanWyngarden, die Gründer von MGMT, nicht unberührt lassen, wird indirekt beim titelgebenden Track des Albums spürbar: „Forgiving who you are/For what you stand to gain/Just know that if you hide/It doesn’t go away“ singen MGMT angesichts der gesellschaftlichen Realität und auch das dazugehörige Video kommt düster, schräg und surreal daher. Es ist eben ein kleines, dunkles Zeitalter, indem wir uns befinden.
Und dennoch will MGMTs Platte eine positive sein. Auch wenn die Texte ernster geworden sind als noch auf ihrem Grammy-nominierten Debütalbum „Oracular Spectacular“, so kehren die beiden doch zu ihrem unverkennbaren Markenzeichen, den Synthesizer-Melodien, zurück. Alle Tracks klingen ein wenig verschroben und eigen und gleichzeitig nach dem vertrauten MGMT-Sound. Verpackt in leicht zugänglichen und tanzbaren Melodien aus den 80er-Jahren findet man neben Zweifel und abgründigeren Themen auch humorvolle Beobachtungen. So bedauern MGMT, was die Abkürzung für Management ist, in „TSLAMP“ (Time Spent Looking At My Phone) auf eine wohl eher nicht ernst zu nehmende Weise unser obsessives Verhalten mit dem Smartphone.
Insgesamt ist „Little Dark Age“ ein erfrischend unangestrengtes Album, dessen Inhalt man vielleicht nicht direkt begreifen mag. Aber immerhin bleibt uns MGMTs Hedonismus und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, gepaart mit jeder Menge eingängiger Melodien zum Mittanzen auf „Little Dark Age“ enthalt.