Obwohl Deutschland vor Singer-Songwritern nur so überquillt, fällt es Antje Schomaker nicht schwer, aufzufallen. Ihre größte Qualität: Normalität.
Lange Haare, tätowierte Oberarme – so sieht man sie in den Videos zu ihren ersten Singles „Bis mich jemand findet“ und „Gotham City“. Ein Mädchen wie von neben an. Der Titel ihres Debütalbums „Von Helden und Halunken“ kommt zwar nicht besonders eloquent daher aber gerade die unkomplizierten Songtexte erzeugen sofort ein freundschaftliches Gefühl zur Interpretin.
Jedem Song scheint eine eigene Geschichte inne zu wohnen. Darin festgehalten: triviale Beobachtungen, poetische Klangbilder aus Klavier und Gitarre, aber vor allem ehrliche Empfindungen. Die müssen nicht immer schön und romantisch sein. Die rosa-rote Brille wird zur Abwechslung mal nicht glorifiziert. Und auch sonst scheint Antje erfrischend unperfekt zu sein. Sie zeigt auf, dass sich gute deutsche Musik nicht auf Teufel komm raus reimen muss, die immer gleichen Chöre zum mitschunkeln in der Schublade bleiben können und ein guter Song nicht von der Präsentation eines Gesangstalents lebt, sondern vom Gefühl. Das einzige was zählt ist die Bindung zwischen Musik und Zuhörer. Und die gelingt Antje außerordentlich gut.