Zum 18. Mal findet gerade im Konzerthaus das Jugendorchester-Festival Young Euro Classic statt. Wer nicht hinschaut, würde nicht vermuten, dass die Musiker erst zwischen 14 und 28 Jahre alt sind.
Laura Krüger, 22 Jahre
Wild fuchtelt der Dirigent mit den Händen. Ein Ruck zieht durch die Reihen des Orchesters. Energisch werden die Seiten der Harfe gezupft. Die Bögen der Violinen setzen zum Stakkato an. Posaunen erklingen. Pauken mischen sich ein. Wie gebannt verfolgt das Publikum das stürmische Spiel.
Noch bis zum 3. September ist der große Saal des Berliner Konzerthauses allabendlich die Bühne für musikalische Höchstleistungen. Doch es sind nicht etwa gesetzte Orchestren von Welt, die sich hier verausgaben, sondern jugendliche Nachwuchsmusiker. Wer nicht hinschaut, würde nicht vermuten, dass sie erst zwischen 14 und 28 Jahre alt sind.
Zum 18. Mal wird hier dieser Tage das Young Euro Classic veranstaltet, ein Klassik-Festival, das die besten Jugendorchestren der Welt präsentiert. „Würde es Young Euro Classic nicht bereits geben, es müsste gerade in unserer heutigen Zeit erfunden werden“, meint Sebastian Nordmann, Intendant des Konzerthauses am Gendarmenmarkt, und spricht wahre Worte. Sich auf einer solchen Bühne präsentieren zu kön-nen, ist für viele der weit gereisten Künstler eine Ehre, die sie zweifels-ohne zu neuen Spitzenleistungen anspornen wird.
Seit wenigen Tagen läuft das Festival und hält noch einige Highlights bereit. Den Chor und das Orchester der Elisabeth University of Music, Hiroshima zum Beispiel, das am morgigen Sonnabend auftritt. Toshio Hosokana, der bedeutendste Komponist Japans, will mit seinem Stück „Sternlose Nacht“ musikalisch an die Bombenangriffe 1945 auf Dresden und Hiroshima erinnern. Zum Thema „Wasser“ präsentiert das Baltic Sea Philharmonic heute Abend eine multimediale Konzertshow und nutzt dazu Musik, Projektionen und Licht. Am Montagabend spielt die Nationale Jugendphilharmonie der Türkei unter dem Thema Demokratie – und mit anschließender Podiumsdiskussion. Am Mittwoch ist das Asian Youth Orchestra zu hören, das sich aus Musikern zahlreicher Länder des Kontinents zusammensetzt. Am Sonnabend spielt das Orchestre Français des Jeunes aus Frankreich, bevor am Sonntag das international besetzte Cuban-European Youth Orchestra das Festival beendet.
Auch dieses Jahr wird der Europäische Komponistenpreis, welcher mit 5.000 Euro dotiert ist, an die beste Ur- oder deutsche Erstaufführung vergeben. Der Gewinner wird von einer Publikumsjury unter der Leitung eines Musikwissenschaftlers bestimmt. Dieses Jahr stehen zwei Uraufführungen und vier Deutsche Erstaufführungen zur Auswahl.
Verlosung: Spreewild verlost 2 x 2 Eintrittkarten für das Konzert des Orchestre Français des Jeunes am Sonnabend, 2. September, um 20 Uhr im Konzerthaus. Interessierte schicken bis Mittwoch eine E-Mail mit dem Stichwort „Young Euro Classic“ an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de. Das gesamte Festivalprogramm findet ihr auf www.young-euro-classic.de.