Landesjugendballett gegründet: Von Berlin auf die großen Bühnen der Welt

In Berlin wurde ein Landesjugendballett gegründet – mit dem Ziel, junge Talente durch eine Vielzahl weltweiter Auftritte bestmöglich zu fördern.

Es wirkt konfus und kopflos, wie die jungen Tänzer über die Bühne rennen, springen und tanzen. Arme werden in die Luft geworfen, Körper gleiten über den Boden. Kein Mucks ist zu hören, wenn die Gruppe zu einem Sprung ansetzt und federnd landet. Nur an ihren konzentrierten Gesichtern ist die Anstrengung der schwierigen Choreografie abzulesen.

Obwohl die Schüler der Staatlichen Ballettschule Berlin noch sehr jung sind – die professionelle Ausbildung beginnt bereits im Alter von zehn Jahren –, kann man an ihren durchtrainierten Körpern erkennen, was sie im Leben bereits geleistet haben. Täglich trainieren sie hart. Wer hier lernt, will professioneller Tänzer werden und auf den großen Bühnen der Welt auftreten. Der Weg dorthin ist lang und beschwerlich. Neben dem regulären Schulbetrieb stehen Jazz Dance, Modern Dance und natürlich klassischer Tanz auf dem Lehrplan. „Ein guter Tänzer wird nur, wer auf verschiedenen Bühnen und in verschiedenen Formaten tanzen gelernt hat“, betont Schulleiter Ralf Stabel. Um dies zu erleichtern, gründete er mit Gregor Seyffert, dem künstlerischen Leiter der Ballettschule, sowie Bildungssenatorin Sandra Scheeres gerade das Landesjugendballett.

Ziel sei es, die Talente durch eine Vielzahl weltweiter Auftritte bestmöglich zu fördern. Dafür sollen bereits bestehende Kooperationen zwischen der Ballettschule und anderen Häusern weiter gepflegt sowie neue Verträge mit Theatern und Opernhäusern weltweit abgeschlossen werden. Tourneen nach Asien und Amerika seien im Gespräch, berichtet Stabel.

Zugleich soll das Landesjugendballett als Kulturbotschafter für Berlin fungieren. „Wir wollen ein Ort sein, der weltweit ein Begriff ist für alle, die Tänzer werden wollen“, so Stabel. Angebunden ist das Landesjugendballett zwar an die Ballettschule, aber auch Tänzer anderer Schulen sollen aufgenommen werden. „Bühnenerfahrung ist der entscheidende Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg in den Bühnentanz“, so Scheeres. „Die Begabtenförderung wird sich auch nach außen öffnen für freie Ensembles und andere Ballettschulen.“

Still sitzen die zukünftigen Kulturbotschafter bei diesen Worten in ihren Kostümen auf der Tribüne des Theatersaales. Wahrscheinlich ahnen sie noch gar nicht, welch große Abenteuer ihnen bevorstehen.

Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

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Kategorien Kultur Schule Schule & Zukunft Theater

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.