Imany: Weniger ist manchmal wirklich mehr

Früh versammeln sich die Imany-Fans im Columbia-Theater. Ein Durchkommen in Richtung Bühne – schier unmöglich. Nur wenige bahnen sich mit ausgebreiteten Ellbogen und erbostem Blick ihren Weg in die vorderen Reihen. Die meisten, mich eingeschlossen, ergeben sich ihrem Schicksal und bleiben hinten stehen – ohne Sicht auf die Bühne. Die liegt, wie in einem klassischen Theater, niedriger als der Zuschauerraum.

Dann wird es still im Saal, Imany betritt die Bühne, vermute ich zumindest, denn sehen kann ich immer noch nichts. Eine tiefe weibliche Stimme fängt an, „Save our Soul“ zu singen. Gitarren, Celli und Trommeln begleiten sie.

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Nach der Schule verließ Nadja Mladjao alias Imany Frankreich und zog nach New York. Dort arbeitete sie unter anderem für Calvin Klein als Model. Zudem nahm sie Gesangsunterricht. Mit 30 Jahren kehrte sie nach Frankreich zurück – um ihre Gesangkarriere zu starten.

Wer von ihr nur den Sommerhit 2016 „Don’t be so shy“ gemixt von russischen Djs kennt, der hat ein falsches Bild von Imanys Musik. Auf ihrem aktuellen Album „The Wrong Kind Of War“ gibt es keine modernen Dance-/House-Hits, sondern autobiografische Lieder, die im Soul- und Folkgenre einzuordnen sind. Das spiegelt auch das Konzertpublikum wider: Das Durchschnittsalter liegt bei schätzungsweise 35 Jahren.

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Die tiefe und kräftige Stimme der französischen Sängerin zieht in den Bann. Bald stört es kaum noch, nichts von der Bühnenperformance und der Lichtshow zu sehen. Ich konzentriere mich voll und ganz auf den Gesang.

Von Roswitha Engelen, 21 Jahre

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Kategorien Konzerte Kultur Musik

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