DEU, Deutschland, Berlin, 17.08.2016, Young Euro Classic: European Union Youth Orchestra, Dirigent: Vasily Petrenko, Klaviere: Katia und Mariella Labèque, Grussworte: Dr. Willi Steul, Michael Müller und Professor Monika Grütters, [(c) Kai Bienert, Borkumstr.10, 13189 Berlin, Tel: 030 4719696, Mobil: 0171 5418507, Email: kb@mutesouvenir.com, www.mutesouvenir.com, Bankverbindung: Deutsche Bank 24, BLZ: 10070024, KTO: 2067650, IBAN: DE83100700240206765000, BIC(SWIFT):DEUTDEDBBER, Finanzamt Berlin Pankow/Weissensee, StNr.:35/229/00156, UST-ID:DE137081101,NUTZUNG NUR GEGEN HONORAR UND COPYRIGHTNENNUNG!WWW.FREELENS.COM/CLEARING/] [#0,26,121#]

Beethoven statt Bieber: Zu Besuch beim Young Euro Classic

Die besten Jugendorchester der Welt präsentieren sich noch bis zum 3. September beim Young Euro Classic

Die Knie wippen, die Locken zittern, das Publikum tobt. Doch auf der Bühne verausgabt sich nicht etwa eine neue Indie-Pop-Hoffnung, sondern ein klassisches Orchester. Unter den gestrengen Blicken der Marmorbüsten berühmter Komponisten lässt das junge Ensemble ihre Musik erstaunlich lebendig werden.

Zum 17. Mal erfüllen in diesem Jahr beim Young Euro Classic internationale Klassikklänge das Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Bis zum 3. September werden hier etwa 1 500 jugendliche Spitzenmusiker mit ihren Orchestern aus aller Welt das Festival bereichern. Viele von ihnen haben Tausende Kilometer zurückgelegt, um in Berlin für zweieinhalb Wochen auf gleichgesinnte Talente zu treffen. Denn von Oslo bis Jekaterinburg teilen sie ihre Leidenschaft für die europäische Musiktradition, die sie mit vielfältigen kulturellen Akzenten interpretieren. „Die Zukunftsfähigkeit der klassischen Musik stellt sich in jeder Saison von Young Euro Classic immer wieder aufs Neue unter Beweis und gerade in diesen politisch schwierigen, oft chaotisch anmutenden Zeiten steht das Festival für Weltoffenheit und den verbindenden Geist der europäischen Aufklärung“, sagt Gabriele Minz, Gesamtleitung des Festivals.

Einen schwungvollen Auftakt liefert das European Union Youth Orchestra, das zu den drei besten internationalen Jugendorchestern zählt und Künstler aus 28 EU-Staaten zusammenbringt. Die Bögen sausen durch die Luft, als sich ihr Spiel stürmisch erhebt. Es ist wie ein Tanz. Die Musiker scheinen jeden Moment von ihren Polsterstühlen abzuheben. Ihre Instrumente treten in einen Dialog, den die Zuschauer wie einen Actionfilm verfolgen. Celli flüstern einander vertraulich zu, Violinen mischen sich erhitzt in die Diskussion ein. Und zwischen Flüsterton und Funkenflug fahren dem Publikum Paukenschläge in die Knochen, die im Herzen vi­brieren wie Technobässe.

Das Festivalprogramm hält zahlreiche musikalische Bonbons für interessierte Konzertbesucher bereit. Neben Gästen aus Mexiko wird auch das Arab Youth Philharmonic Orchestra im Konzerthaus zu hören sein. Jenseits der schweren politischen Krisen im arabischen Raum findet sich dieses Orchester mit jungen Musikern aus Syrien, Ägypten und sieben weiteren Ländern zusammen. Ebenfalls als grenzübergreifende Kooperation wird das Jugendorchester Rumänien-Moldau gemeinsam gegen die Vorurteile der Vergangenheit musizieren. Bei „Klassik meets Jazz“ erwartet die Festivalgänger zudem zum dritten Mal ein aufregender Genre-Clash, mit der Produktion „Ein kleiner Prinz“ des Bundesjugendballetts mischt sich auch Tanz in das Programm.

Während sich das Eröffnungskonzert seinem Ende zuneigt, schwirrt das musikalische Ensemble gleich einem wilden Bienenschwarm. Dirigent Vasily Petrenko lässt sich nicht zweimal bitten, als der Saal für eine Zugabe applaudiert. Er selbst greift zum Tamburin und alles erhebt sich. Es ist kaum verwunderlich, dass jetzt sogar im Publikum die ersten Schultern vorwärts und rückwärts zucken.

Verlosung:
Ihr wollt es auf gar keinen Fall versäumen, dem Spiel der talentiertesten Nachwuchsmusiker zu lauschen? Dann schreibt uns bis Mittwoch eine E-Mail an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de. Denn wir verlosen 2 x 2 Tickets für den Auftritt des Jugendorchesters ­Rumänien-Moldau am Freitag, dem 26. August. Beginn ist 20 Uhr.

 

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Kategorien Konzerte Kultur Musik

Schreiben ist meine Neurose. Ich mache das wirklich nicht freiwillig. An pathologischer Schreibwut leide ich etwa seit meinem neunten Lebensjahr. Heute bin ich 24. Sie äußert sich in der übermäßigen Produktion von Texten, dabei reagiere ich sensibel auf gute Geschichten. Schreiben ist mein Plüsch–Airbag gegen Schleudertraumata im täglichen Gedankenkarussell, Weckglas für klebrig-süße Memoirenmarmelade und die doppelte Aspirin am Morgen nach einem exzessiven Empfindungsrausch. Ich habe eine Schwäche für Präpositionen mit Genitiv, Schachtelsätze und Ironie. In die Redaktion komme ich nur, weil es da umsonst Tee gibt.