Wer bei trübem Himmel und Regenwetter gelegentlich beginnt, wehmütig zu werden und sich wünscht, die Zeit zurückdrehen zu können, wird sich von Singer-Songwriter Tom Odell verstanden fühlen. Der Name seines am Freitag erscheinenden Albums „Wrong Crowd“ lässt bereits erahnen, dass auch er des Öfteren an seine Kindheit zurückdenkt und sich dabei nicht nur fröhliche Momente, sondern auch Erinnerungen an falsche Freunde, Liebeskummer oder familiäre Probleme ins Gedächtnis ruft.
Die elf Titel spinnen einen filigranen Faden um das chaotische Leben eines ganz normalen Teenagers, der auch mal falsche Entscheidungen trifft und verletzlich ist. Entsprechend dramatisch kommen Odells melancholische, beinahe weinerliche Stimme und die Streichermelodien im Hintergrund daher. Auch wenn die teilweise fiktionalen oder überspitzten Geschichten, die Songs wie „Still Getting Used to Being on My Own“ erzählen, unglaublich traurig erscheinen, geben sie doch jedem Hörer, der auch mal an sich zweifelt, die Aussicht auf ein Licht am Ende des Tunnels und die Gewissheit, dass alles gut wird, solange man seine Gedanken nur mit anderen teilt – sei es im Gespräch mit den besten Freunden oder indem man Musik daraus macht.