Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
Antoine Tamestit fragt: „Wenn ihr etwas an der heutigen Welt der klassischen Musik oder an der Art und Weise, wie Klassikkonzerte gestaltet werden, ändern könntet – was wäre das?“
Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Antoine, anders, als man vielleicht von einem jungen Menschen wie mir erwarten würde, habe ich bereits Klassikkonzerte besucht. Vielen Gleichaltrigen bin ich nicht begegnet. Warum das so ist, darüber kann auch ich ein Stück weit nur spekulieren. Ganz sicher spielt aber der Preis eine Rolle. Um mehr jüngere Menschen ins Konzerthaus zu locken, muss weniger die Darbietungsweise klassischer Musik verändert werden als vielmehr der Zugang zur Musik. Eine Karte ist, selbst ermäßigt, alles andere als preiswert. Klar, gut 100 Musiker wollen bezahlt werden, Anreise, Unterkunft, Saalmiete. Unser Taschengeld ist und bleibt aber begrenzt. Selbst wer will, kann es sich oft nicht leisten, Klassikkonzerte zu besuchen. Konnten wir das Geld für die Karte zusammenkratzen, ist spätestens in der Pause am Ausschank nichts mehr für die überteuerte Cola übrig.
Mich persönlich stört aber noch etwas anderes: Klassische Stücke haben immer ein Thema, eine Handlung. Zeigt sie uns. Oder erklärt sie uns zu Beginn des Konzertes. Im US-amerikanischen Fernsehen wurde die Sendung „Young People’s Concerts“ ausgestrahlt, in der Konzerte gezeigt und von Leonard Bernstein analysiert und erläutert wurden. Da wäre ich sofort dabei! Aber bis dahin gehe ich jetzt erst mal zum Fernseher.
Deine Carola Wondrak, 25 Jahre