„Privat höre ich aber auch mal Popmusik“

Lea Heimsoeth ist Jungstudentin der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Foto:Privat
Lea Heimsoeth ist Jungstudentin der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Foto:Privat

Im Interview erzählt „Jugend musiziert“-Preisträgerin Lea Heimsoeth, warum klassische Musik cool ist

 

Interview: Miriam Kniep, 23 Jahre

 

Lea Heimsoeth ist 15 Jahre alt, Schülerin aus Eicken bei Mönchengladbach und blickt bereits auf eine kleine Musikkarriere zurück. Seit 2010 ist sie Jungstudentin der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und hat in diesem Jahr gemeinsam mit der Oboistin Yeon Su Nam (14) in der Kategorie „Klavier und Holzblasinstrument“ einen ersten Platz beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen. Am vergangenen Donnerstag war sie zum 50-jährigen Jubiläum von „Jugend musiziert“ auf der Bühne des Berliner Konzerthauses zu sehen – mit dem international gefeierten Pianisten Lars Vogt und anderen Preisträgern des Musikwettbewerbs. Im Interview erzählt sie uns von „Jugend musiziert“, aber auch, dass sie sich privat gerne mal beim Zumba auspowert.

 

Lea, wie bist du zur klassischen Musik gekommen?

 

Meine Eltern haben beide viel klassische Musik gemacht. Mein Vater spielt Klavier, meine Mutter Geige, und da war klar, dass ich auch ein Instrument lernen würde. Dann bin ich, als ich fünf war, mit meinen Eltern zu einer Klavierlehrerin gegangen und habe angefangen Klavier zu lernen. Als Zweitinstrument spiele ich noch Trompete.

 

Wie kamst du dazu, am Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ teilzunehmen?

 

Ich war noch gar nicht so alt, als ich das erste Mal teilgenommen habe, so acht oder neun. In Mönchengladbach machen viele Kinder, die Instrumente spielen, mit, und da wollte ich auch dabei sein. Ich habe dann als Solistin teilgenommen und hatte gleich Erfolg. Danach war ich immer wieder dabei, auch mal als Duo mit meinem Bruder Clemens, der Geige spielt. Und in diesem Jahr habe ich dann mit Yeon Su Nam einen ersten Platz gemacht.

 

Welche Rolle spielt der Wettbewerb für dich?

 

Da ich schon oft teilgenommen habe und es bisher der einzige Wettbewerb ist, bei dem ich aufgetreten bin, spielt „Jugend musiziert“ schon eine wichtige Rolle für mich. Aber mir geht es dabei nicht nur um das Gewinnen, sondern vor allem um die Freude an der Musik. Natürlich ist man enttäuscht, wenn man eine nicht ganz so gute Wertung erhält, aber zu dem Wettbewerb gehört auch, andere Jugendliche, die klassische Musik spielen, kennenzulernen, und das macht immer Spaß. Man kommt in Kontakt und kann viel lernen.

 

Um so erfolgreich zu sein, musst du doch sicher sehr viel üben, oder? Wie sieht denn eine ganz normale Woche bei dir aus?

 

Ich gehe natürlich erstmal zur Schule. Danach übe ich meist zwei Stunden, vor Konzerten manchmal mehr. Freitags und samstags besuche ich außerdem das PreCollege-Programm der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Dort habe ich neben Klavierunterricht Kurse wie Harmonielehre und Gehörbildung oder Biografienkunde zu Komponisten und Musikern. Außerdem wird Dirigierunterricht angeboten, was mir viel Spaß macht. Es ist toll, auch andere Dinge zu lernen, als Alternative zur Pianistenkarriere. Aber natürlich habe ich auch Freizeit. Dann treffe ich mich mit meinen Freundinnen und wir gehen zum Zumba, das tut als Ausgleich richtig gut.

 

Klassische Musik gilt in unserer Generation nicht unbedingt als cool. Was denkst du darüber?

 

Klassische Musik ist für mich einfach schön und der Grund, selbst Musik zu machen. Ohne das Klavier würde mir etwas fehlen. Privat höre ich auch mal Popmusik, aber wenn ich selbst musiziere, spiele ich gerne Klassik, am liebsten Mozart und Beethoven.

 

 

 

 

 

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Kategorien Kultur Musik

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