Improvisiert: Ein Live-Album zu hören, kann sehr unerfreulich sein: Die Konzertatmosphäre ist verflogen, von der Musik bleibt, verglichen mit der Studioaufnahme, nur die schlechte Qualität. Nicht so im Fall von Milows neuem Album „From North To South Live“. Das hat mehrere Gründe. Zum einen reihen sich die einzelnen Songs sanft zu einem Spannungsbogen. Zum anderen nutzt Milow das Publikum als Instrument, auf dem er genauso virtuos spielt wie auf seiner Gitarre. Das Publikum ist nicht nur textsicher, es klatscht, pfeift und schreit auch sehr musikalisch. Die schönsten Momente sind allerdings die, in denen Milow anfängt, ein bekanntes Lied zu spielen, dann aber improvisiert. So hat man das Gefühl, dass aus einem bekannten Hit wie „You don’t know“ durch ein Intro mit spanischen Gitarrenklängen etwas völlig Neues entsteht. Nur die banalen Texte werden dadurch nicht besser.
Fazit: Gute Live-Musik mit mäßigen Texten