Ob in Bars, Clubs oder im U-Bahnhof – in keiner deutschen Stadt hört man in der Öffentlichkeit so viel Musik wie in Berlin. Unzählige junge Musiker suchen in der Hauptstadt ihr Glück. Wir stellen einige von ihnen vor.
Sie sehen aus wie alltägliche Holzkisten, vielleicht für Legosteine, CDs oder Kleidung. Aber sie sind zu viel mehr gut: Zehn junge Berliner zwischen 12 und 28 Jahren machen Musik auf Cajons, viereckigen Trommeln, die ursprünglich aus Peru stammen. Ihr Musiklehrer Paulo Sommer, selbst aus Brasilien, übt mit ihnen im Rahmen eines Musikprojektes schon seit 14 Jahren einmal in der Woche. In seinem Unterricht haben sich die Musiker auch kennengelernt; in der aktuellen Konstellation spielen sie nun seit einem halben Jahr gemeinsam.
Bei den Proben bleibt es natürlich nicht: Regelmäßig bringt die Gruppe lateinamerikanische Atmosphäre nach Berlin, wenn sie auf Veranstaltungen wie etwa Festivals auftritt. Kaum beginnt die Band zu trommeln, kommt Stimmung auf: Das Publikum wippt im Rhythmus der Musik mit, klatscht dazu in die Hände und ist begeistert.
Allerdings sind Cajons wie die meisten Instrumente sehr teuer. Daher haben die Musiker die ersten Trommeln selbst gebaut. Damit spielten sie auf dem letzten Karneval der Kulturen und sammelten Spenden. Von den Einnahmen kauften sie sich schließlich professionelle Instrumente.
Die Gruppe steht wohl wie kaum eine andere für Berlin und seine Bürger: Jung und motiviert, bunt zusammengewürfelt und multikulturell, interessant und talentiert.
Shirine Issa (21 Jahre)