Ob in Bars, Clubs oder im U-Bahnhof – in keiner deutschen Stadt hört man in der Öffentlichkeit so viel Musik wie in Berlin. Unzählige junge Musiker suchen in der Hauptstadt ihr Glück. Wir stellen einige von ihnen vor.
Auf einer Sehtest-Tafel beim Augenarzt haben der Gitarrist Tobi und der Schlagzeuger Leon, die schon als Schüler zusammen Musik gemacht haben, den Namen für ihre Band entdeckt. „Osta lcve“ klingt nach „Osten“ und „love“ und dahinter verbergen sich neben den zwei Bandleadern der Bassist Gregor, der noch zur Schule geht, und der 40-jährige Marco, der hauptberuflich als Anwalt arbeitet und für „Osta lcve“ Keyboard spielt. Gefunden haben die vier sich, weil sie eine gemeinsame Leidenschaft für Progressive Rock haben. Seit etwa einem Jahr erobern sie mit dieser Musikrichtung, die ihre Blütezeit in den 70er-Jahren hatte, die Bühnen Berlins.
Wenn sie nicht gerade für einen Bandwettbewerb oder ein Konzert proben, arbeiten die Musiker an ihrem zweiten Album „Good Morning Dystopia“, das wie ihr erstes nicht im Studio, sondern zu Hause am PC entsteht. Es soll ein Konzeptalbum werden, bei dem nicht die Songtexte, sondern die Musik im Vordergrund steht und die Geschichten erzählt. Deshalb träumen die vier auch davon, ein Mal ein bestuhltes Konzert mit Orchester zu geben, bei dem das Publikum, statt wie bei Bandwettbewerben üblich zu tanzen, entspannt und aufmerksam zuhören kann.
Bis dahin dauert es vielleicht noch ein bisschen. Zu hören sind „Osta lcve“ aber schon vorher und zwar am 9. November beim Bandwettbewerb „Bands United“ im Rockhaus.
Cordula Kehr (21 Jahre)